126 neue Corona-Fälle in MV am Wochenende - Sieben-Tage-Wert steigt

Trotz der Corona-Einschränkungen ist in Mecklenburg-Vorpommern der
Sieben-Tage-Wert wieder gestiegen. Im Land hat es am Wochenende 126
Neuinfektionen gegeben. Das Ministerium hat zudem Zahlen zu den
Pflegeheimen bekannt gegeben.

Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern sind am Wochenende
insgesamt 126 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Damit stieg die
Zahl der seit März registrierten Infektionen auf 5192, wie das
Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Sonntag mitteilte.
Am Freitag waren landesweit 136 Neuinfektionen registriert worden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100
000 Einwohner in einer Woche, kletterte landesweit um 0,2 auf 46,8.

Als Risikogebiete, also mit Wert von über 50, gelten derzeit
Nordwestmecklenburg mit 86,4 und Vorpommern-Greifswald mit 72,6. In
Mecklenburg-Vorpommern starben seit Beginn der Pandemie 53 Menschen
an oder mit Covid-19. Landesweit gelten 3790 der Infizierten als
genesen. Nach Angaben des DIVI-Intensivregisters werden derzeit in MV
18 Menschen invasiv beatmet, 2 mehr als am Vortag.

Unterdessen warnte die Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern
(KGMV) vor einer coronabedingten und bedrohlichen Unterfinanzierung
der Kliniken. Hintergrund sei, dass die sogenannte Freihaltepauschale
für nicht belegte Betten die entstehenden Verluste nicht ausgleiche,
sagte KGMV-Geschäftsführer Uwe Borchmann der Deutschen
Presse-Agentur. Für große Kliniken greife die Pauschale erst, wenn 75
Prozent der Intensivbetten belegt seien, bei kleineren Kliniken erst
bei 85-prozentiger Belegung. Darunter gebe es keine
Gegenfinanzierung. Zwar bestehe die Hoffnung, dass der Bund im
kommenden Jahr die Einnahmeausfälle kompensiere, aber das stehe noch
nicht fest.

Zu den Patienten auf den Intensivstationen zählen viele ältere
Menschen. Einer neuen Statistik des Sozialministeriums zufolge gibt
es an etwa 14 Prozent der Alten- und Pflegeheime im Land bei
Bewohnern und Mitarbeitern Coronafälle. Den Angaben zufolge gibt es
landesweit 223 vollstationäre Pflegeeinrichtungen, bei 31 von ihnen
gebe es Infektionsfälle. Davon seien 155 Bewohner und 55 Mitarbeiter
von Einrichtungen betroffen (Stand Freitag 14.00 Uhr).

Wer sich mit Blick auf die Corona-Zahlen und den herannahenden Winter
vorsichtshalber bei den Gesundheitsämtern der Landkreise gegen Grippe
impfen lassen möchte, muss Geduld mitbringen. Derzeit fallen dort
nämlich viele Impfsprechstunden aus. Entweder, weil kein Impfstoff da
ist oder weil nicht genügend Personal vorhanden ist, wie eine Umfrage
der dpa ergab.