Berichte: Premier Johnson will Corona-Regeln zu Weihnachten lockern

London (dpa) - Das Weihnachtsfest im Kreise der Liebsten ist
Berichten zufolge für viele Briten trotz Corona-Pandemie gesichert.
Zwischen dem 22. und 28. Dezember wolle Premier Boris Johnson hierfür
einige Vorschriften lockern, schrieb der «Telegraph» am Sonntag.
Details zu neuen Corona-Maßnahmen wird Johnson am Montag
bekanntgeben, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur
in London sagte.

In Umfragen hatten viele Briten erklärt, sie würden Pandemie-Regeln
brechen, um ihre Angehörigen an Weihnachten doch noch besuchen zu
können. Nach einem Bericht des Senders Sky News sollen über
Weihnachten auch die Kirchen offen sein und Besuche von Pubs und
Restaurants unter bestimmten Auflagen ermöglicht werden.

Bis Anfang Dezember gibt es in England noch einen Teil-Lockdown. In
der Zeit gelten sehr strikte Kontaktbeschränkungen und die meisten
Geschäfte sind geschlossen. Schulen und Universitäten sind hingegen
geöffnet. Danach wird laut Downing Street wieder das dreistufiges
System gelten, in dem unterschiedlich scharfe Maßnahmen greifen.

Wahrscheinlich müssten mehr Regionen in eine höhere Stufe eingeordnet
werden, teilte am Sonntag die Regierung mit. Mit Massentests und
Impfungen hofft sie, in den kommenden Monaten die Pandemie in den
Griff zu bekommen. Jeder britische Landesteil entscheidet im Kampf
gegen das Coronavirus über seine eigenen Maßnahmen.

Johnson wird vorgeworfen, falsch auf die Corona-Krise reagiert zu
haben. Er arbeitet zurzeit in Isolation, weil er Kontakt mit einem
Infizierten hatte. Bislang sind etwa 55 000 Corona-Infizierte in
Großbritannien gestorben - so viele wie in keinem anderen
europäischen Land. In den vergangenen zwei Wochen zählte
Großbritannien mit seinen rund 68 Millionen Einwohnern laut der
EU-Seuchenbehörde ECDC 491 Infektionen pro 100 000 Menschen.