Corona-Ärger bei Slalom-Damen - Drei Schweizer Männer infiziert

Eine Quarantäne-Maßnahme gegen das schwedische Team sorgt im alpinen
Skiweltcup für Unverständnis. Wegen der Kollektivstrafe wird Kritik
laut. Die Sportler fordern fairere Regeln. Unterdessen wurden drei
positive Befunde im Schweizer Männer-Team bekannt.

München (dpa) - Eine knallharte Corona-Maßnahme in Finnland und drei

positive Fälle im Schweizer Team haben am zweiten Rennwochenende des
alpinen Ski-Weltcups für Aufsehen und Ärger gesorgt. Der Ausschluss
der gesamten schwedischen Damen-Mannschaft von den zwei Slalom-Rennen
in Levi stieß auf heftige Kritik. «Meistens bin ich happy, motiviert
und voller Energie, aber jetzt fühle ich mich total leer», schrieb
Mitfavoritin Anna Swenn-Larsson bei Instagram. Sie musste mit der
Mannschaft der Skandinavierinnen in die Isolation, weil ihr Trainer
positiv getestet wurde. «Das ist kein Fairplay», schrieb sie.

Für Unverständnis sorgte, dass auch etliche negative Tests bei den
Athletinnen kurz vor dem Rennen nichts am Bann änderten. «Das ist
natürlich schon heftig», kommentierte der frühere Rennfahrer Felix
Neureuther in der ARD. Auch aktive Sportler wie die italienische
Weltcup-Gesamtsiegerin Federica Brignone und Frankreichs Topfahrer
Alexis Pinturault prangerten die Kollektivstrafe an.

«Wofür werden wir denn alle getestet?», fragte Brignone. «Warum dar
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im Fußball, wo es physischen Kontakt zwischen den Spielern gibt,
weitergespielt werden, auch wenn es einige positive Fälle gibt? Bitte
gebt uns klare und gleiche Regeln.» Pinturault forderte, dass die
Abläufe in solchen Corona-Situationen überprüft werden.

Die Sportler verlangen Antworten vom Weltverband Fis - allerdings war
der in Levi nicht für den Ausschluss der Schwedinnen verantwortlich,
sondern die finnischen und schwedischen Gesundheitsbehörden.

Dass sich solche Szenarien in diesem Winter wiederholen, das ist für
Pinturault unvermeidlich und wirft Fragen nach der Chancengleichheit
auf. Swenn-Larsson etwa werden die Punkte aus den beiden Slaloms von
Levi im Kampf um die Weltcup-Wertung und gute Startnummern fehlen.

Unterdessen wurden drei positive Befunde bei den Männern bekannt. Die
Schweizer Loic Meillard, Marco Odermatt und Justin Murisier haben
sich mit den Coronavirus infiziert und werden in der Quarantäne
mindestens den Parallel-Slalom von Lech/Zürs am Freitag verpassen.
Nach Angaben des Schweizer Verbandes haben die drei Athleten «leichte
bis gar keine Erkältungssymptome». Die anderen Rennfahrer im Team der
Eidgenossen gaben negative Tests ab, wie es weiter hieß.