Minister: Corona-Impfung für Spanier ab Januar gratis und freiwillig

Madrid (dpa) - Die Bürger Spaniens werden sich nach Schätzung der
Regierung bereits ab Januar freiwillig gegen das Coronavirus impfen
lassen können. «Irgendwann im Januar» werde man mit den Impfungen
beginnen können, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa am Samstag
in Interviews mit verschiedenen spanischen Medien. Eine Impfpflicht
wäre zwar in Spanien rechtlich möglich, «nach Meinung vieler Experten

aber wohl sogar kontraproduktiv». Jüngst hatte Illa bereits
angekündigt, die Impfung werde für die Spanier gratis sein.

Illa äußerte die Überzeugung, dass sich ein großer Teil der Spanier

wird impfen lassen wollen. «Spanien ist ein Land mit einer
ausgeprägten Impftradition», sagte der Minister der linken Regierung
von Ministerpräsident Pedro Sánchez. Man erwarte, dass schon bis
Mitte kommenden Jahres rund 70 Prozent der zirka 47 Millionen Bürger
Spaniens geimpft sein werden.

Erst am Freitag hatte Sánchez einen «nationalen Impfplan»
angekündigt. Er versicherte, im ersten Halbjahr 2021 werde im Rahmen
dieses Projekts «ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung» geimpft
werden können. «Unser Land wird zusammen mit Deutschland das erste
der Europäischen Union sein, das über einen kompletten Impfplan
verfügen wird.»

Seit Ausbruch der Pandemie wurden in Spanien mehr als 1,5 Millionen
Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gezählt. Mehr als 42 600
Menschen starben mit Covid-19. Die Zahl der Infektionen pro 100 000
Einwohner binnen sieben Tagen fiel aber zuletzt in einer Woche von
233 auf 168. Zum Vergleich: In Deutschland betrug dieser Wert am
Samstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts 140,8.