G20-Gipfel: Xi will Kooperation bei Impfstoffen ausbauen

Riad (dpa) - Im Kampf gegen die Pandemie will der chinesische Staats-
und Parteichef Xi Jinping die Kooperation Chinas mit anderen Ländern
bei der Forschung, Entwicklung, Produktion und Verteilung von
Impfstoffen gegen das Coronavirus verstärken. Auf dem Gipfel der
großen Industrienationen (G20) sagte Xi Jinping am Samstag, China
wolle Entwicklungsländer unterstützen, indem Impfstoffe als
«öffentliches Gut» zugänglich und erschwinglich werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) müsse gestärkt werden. Die
G20-Gruppe müsse auch die WHO unterstützen, die Mittel für eine
gerechte Verteilung der Impfstoffe bereitzustellen. Xi Jinping schlug
ferner die Schaffung von Mechanismen für die gegenseitige Anerkennung
von «Gesundheitscodes» vor. Diese sollten auf Testergebnissen und
universell anerkannten, maschinenlesbaren Strichcodes (QR-Codes)
basieren.

Das weltweite Gesundheitssystem zu stärken und die Pandemie und
andere ansteckende Krankheiten zu verhindern und zu kontrollieren,
seien gegenwärtig die wichtigsten Aufgaben, sagte Xi Jinping vor den
Staats- und Regierungschefs, die unter dem Vorsitz von Saudi-Arabien
virtuell tagten. In China sind gerade mehrere Impfstoffe in der
Entwicklung.

Vor knapp einem Jahr waren in Zentralchina erstmals Infektionen mit
dem neuartigen Virus entdeckt worden, das sich explosionsartig und
dann auch weltweit ausbreitete. Nach einer anfänglich langsamen und
als unzureichend kritisierten Reaktion griffen Chinas Behörden Ende
Januar massiv durch.

Mit dem Abriegeln von Millionenmetropolen, Quarantäne, Massentests,
Kontaktverfolgung und Einreisebeschränkungen hat das
bevölkerungsreichste Land das Virus aber in den Griff bekommen und
verzeichnet heute nur noch vereinzelte lokale Infektionen. Das Leben
hat sich somit normalisiert.

In seiner Rede sprach sich der per Videolink zugeschaltete
chinesische Präsident auch dafür aus, dass die G20-Staaten den
Multilateralismus, die Offenheit und Kooperation zum gegenseitigen
Nutzen aufrechterhalten. Damit wandte sich Chinas Präsident indirekt
gegen die «Amerika-Zuerst»-Politik des abgewählten und noch
amtierenden US-Präsidenten sowie Trends zum Protektionismus.