Putin bietet breiten Zugang zum russischem Corona-Impfstoff an

Moskau (dpa) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat beim G20-Gipfel
der internationalen Gemeinschaft einen breiten Zugang zu dem in
Russland entwickelten Impfstoff «Sputnik-V» angeboten. Sein Land
unterstütze die Entscheidung des G20-Gipfels, die Impfstoffe für die
gesamte Bevölkerung des Planeten zugänglich zu machen, sagte der
68-Jährige am Samstag bei dem von Gastgeber Saudi-Arabien als
Video-Konferenz organisierten Treffen.

Russland sei bereit, seine selbst entwickelten Impfstoffe - es sind
drei verschiedene - bedürftigen Staaten zur Verfügung zu stellen.
Konkurrenz unter den Herstellern der Vakzine sei unausweichlich,
meinte Putin. Aber es gehe hier zuerst auch um die «humanitäre
Seite».

«Unser gemeinsames Ziel ist es, einen Bestand an Impfpräparaten zu
bilden und der gesamten Bevölkerung des Planeten einen verlässlichen
Schutz zu gewährleisten», sagte der russische Präsident. Hauptrisiko

der Pandemie seien weiter die Massenarbeitslosigkeit und der daraus
resultierende Anstieg von Armut. In seiner Rede lobte Putin
ausdrücklich die USA, die viel unternommen hätten, um die
Weltwirtschaft wieder in Gang zu bringen.

«Die Coronavirus-Pandemie, der globale Lockdown und das Einfrieren
der wirtschaftlichen Aktivität haben eine systematische
Wirtschaftskrise ausgelöst, die die Welt seit der Großen Depression
nicht mehr gesehen hat», sagte Putin. Die Große Depression von 1929
in den USA gilt als Auslöser der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern.

Russland hat bisher für keinen seiner Impfstoffe eine internationale
Zulassung. Die Wirksamkeit von «Sputnik-V» ist von unabhängiger Seite

bisher nicht nachgewiesen. Russland hat das Vakzin zur breiten
Anwendung bereits zugelassen und Lieferverträge mit anderen Staaten
geschlossen. Zwei weitere Impfstoffe sollen im nächsten Jahr zum
Einsatz kommen.