G20-Gipfel: Saudi-Arabien warnt vor weiteren Folgen in Corona-Krise

Riad (dpa) - Kurz vor Beginn des diesjährigen G20-Gipfels hat
Saudi-Arabien vor weiteren schweren Folgen für die Weltgemeinschaft
in der Corona-Krise gewarnt. «Es wird am Ende von Covid-19 relative
Gewinner und Verlierer geben», sagte der saudi-arabische
Investitionsminister Chalid al-Falih in einer Diskussionsrunde am
Samstag. Die Welt sei auf eine Pandemie des jetzigen Ausmaßes nicht
vorbereitet gewesen. «Es gab keinen Mechanismus, um mit einer Krise
dieses Maßstabes umzugehen», sagte Al-Falih.

Die Staats- und Regierungschefs der G20 sollten am Samstag zum Beginn
ihres zweitägigen Gipfeltreffens virtuell zusammenkommen. Eigentlich
war der Gipfel in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad geplant, wegen der
Pandemie findet er nun per Videoschalte statt. Gemeinsam
repräsentieren die Mitglieder der G20 mehr als 85 Prozent der
globalen Wirtschaftsleistung und zwei Drittel der Weltbevölkerung.

Für Saudi-Arabien sei wegen der Abhängigkeit vom Ölgeschäft in der

Pandemie eine «zweite Krisenebene» hinzugekommen, sagte Al-Falih. Die
Nachfrage beim Öl sei «kollabiert», die Preise seien stark gesunken.

Die Umstrukturierung der Wirtschaft im Rahmen der sogenannten «Vision
2030» habe aber geholfen, «dem Schock standzuhalten». Saudi-Arabien
habe eine der widerstandsfähigsten Wirtschaften weltweit.

Im Mittelpunkt des G20-Gipfels dürften neben dem Klimaschutz vor
allem Beratungen über das Virus und die Folgen für die Weltwirtschaft
stehen. Nach EU-Angaben soll dabei auch um zusätzliches Geld für die
Impfstoff-Initiative Covax geworben werden. Zudem will sich die EU
für weitere Schuldenerleichterungen für ärmere Länder starkmachen.