14 Prozent der Pflegeeinrichtungen in MV mit Corona-Fällen

Die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen brauchen in der Corona-Krise
einen besonderen Schutz. Eine Corona-Infektion kann bei ihnen wegen
häufiger Vorerkrankungen schwerere Verläufe nehmen.

Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern gibt es einer aktuellen
Statistik des Sozialministeriums zufolge an etwa 14 Prozent der
Alten- und Pflegeheime Corona-Fälle. Dies betreffe Bewohner und
Mitarbeiter, teilte das Sozialministerium auf dpa-Anfrage mit. Den
Angaben zufolge gibt es landesweit 223 vollstationäre
Pflegeeinrichtungen, bei 31 von ihnen gebe es Infektionsfälle. Davon
seien 155 Bewohner und 55 Mitarbeiter von Einrichtungen betroffen.

«Die Bewohner der Pflegeheime sind besonders schutzbedürftig»,
betonte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD). Der Grund dafür sei,
dass die häufigen Vorerkrankungen zu einem höheren Risiko für einen
schweren Verlauf der Krankheit führten. Daher solle der kommende
Impfstoff auch prioritär in Alten- und Pflegeheimen für Bewohner und
Mitarbeiter eingesetzt werden. «Dazu werden auch mobile Impfteams
nötig sein», sagte die Ministerin.

Für den Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektiologie der
Unimedizin Rostock, Emil Reisinger, sind die Fallzahlen in den
Pflegeeinrichtungen ein Ausdruck der hohen Zahlen von Neuinfektionen.
So lange sich die Infektionen aber im aktuellen Bereich hielten und
sich die Infektionswege nachverfolgen ließen, sei die Situation in
den Pflegeheimen noch beherrschbar.

Laut Landesverordnung sind Besuche in Altenheimen und
Pflegeeinrichtungen prinzipiell erlaubt, allerdings nur unter
besonderen Schutzvorkehrungen und nur dann, wenn es in der
Einrichtung kein aktives Infektionsgeschehen gibt. Alle Besucher
müssen in einer Anwesenheitsliste erfasst werden. Die Bewohner und
die Beschäftigten werden täglich auf eventuelle Symptome untersucht
und bei Verdacht getestet. Gleichzeitig habe jede Einrichtung ihr
einrichtungsspezifisches Schutzkonzept der aktuellen Situation
anzupassen.