Weil fordert verlässliche Corona-Regeln bis ins neue Jahr

Hannover (dpa) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD)
rechnet nicht mit einem baldigen Ende des Teil-Lockdowns.
«Erleichterungen sind erst dann realistisch, wenn die Zahlen sich
nachhaltig verändern», sagte Weil dem «Handelsblatt». Derzeit seien

die Inzidenzwerte zu hoch. «In fast allen Bundesländern wird der Wert
von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen klar
überschritten.»

Am kommenden Mittwoch wollen Bund und Länder über möglicherweise
nötige Verschärfungen der Corona-Regeln sprechen. «Wir brauchen
Klarheit bis ins nächste Jahr hinein», forderte Weil. «Ziel des
bevorstehenden Treffens der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin
sollte es daher sein, verlässliche Regelungen zu treffen, die über
Weihnachten und Neujahr hinaus reichen», sagte der Regierungschef.

Er schlug vor, oberhalb des Wertes 50 überall dieselben Regeln gelten
zu lassen. «Das gilt nicht für jedes Detail, aber die Linie muss über

die Grenzen der Bundesländer hinweg möglichst klar und einheitlich
sein», sagte er. «Sollte sich das Infektionsgeschehen im Laufe des
Dezembers in einzelnen Ländern belastbar unterhalb des
Schwellenwertes einpendeln, könnte man möglicherweise dort über
Lockerungen nachdenken.»

Für Unternehmen, die wegen der Corona-Maßnahmen Ausfälle haben,
forderte Weil Unterstützung. «Es muss auch in Zukunft einen
verlässlichen Ausgleich für Einbußen geben. Daran führt kein Weg
vorbei», sagte Weil.