Mehr als 1700 Corona-Neuinfektionen in Berlin - 19 Todesfälle

Berlin (dpa/bb) - Zum Ende der dritten Woche des Teil-Lockdowns ist
in Berlin bei den Corona-Neuinfektionen einer der höchsten Werte seit
Pandemiebeginn gemeldet worden. 1703 zusätzliche Fälle wurden laut
dem Lagebericht der Senatsgesundheitsverwaltung vom Freitag erfasst,
insgesamt sind es nun mehr als 55 000. Davon gelten 33 850 als
genesen.

Die Zahl der Todesfälle nach Corona-Infektionen stieg innerhalb eines
Tages erneut deutlich: um 19 auf nun 441 insgesamt. Weiter deutlich
über den angestrebten Werten liegt Berlin auch bei den Fallzahlen pro
100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen: 225,7. Bei diesem
Indikator steht die Corona-Ampel weiter auf Rot.

Die Zahl der vorgenommenen Corona-Tests war in der vergangenen Woche
mit rund 70 000 niedriger als in den beiden Wochen zuvor (mit je rund
78 000). Der Anteil positiver Tests stieg weiter an: auf knapp zehn
Prozent. Wegen überlasteter Labore hatte das Robert Koch-Institut
(RKI) Ärzten kürzlich empfohlen, insbesondere Patienten mit
bestimmten Symptomen zu testen, aber nicht bei jedem Fall von
Erkältungsanzeichen.

1082 Covid-19-Patienten werden derzeit in Krankenhäusern behandelt.
Rund 300 liegen auf Intensivstationen - das entspricht einer
Auslastung der dortigen Betten mit dieser Art von Erkrankten von 23,4
Prozent. Bei der kritischen Marke von 25 Prozent würde diese Ampel
von Gelb auf Rot wechseln. Weiter grün ist die Ampel bei der
Reproduktionszahl mit 0,95: Das bedeutet, dass ein Infizierter im
Schnitt einen weiteren Menschen ansteckt. Um die Pandemie zu bremsen,
werden laut RKI aber länger Werte von deutlich unter 1 gebraucht.

Wie das RKI am Donnerstag erklärte, entwickelt sich das
Infektionsgeschehen bundesweit unterschiedlich. Während sich die Lage
zum Beispiel in den anfangs stark betroffenen Bundesländern wie
Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen konsolidiere, sei
in Berlin und Thüringen anders als früher eine stärkere Dynamik zu
beobachten, sagte eine RKI-Expertin. Dort sei die Plateauphase noch
nicht erreicht, es gebe aber auch kein exponentielles Wachstum. «Wir
müssen das beobachten.»