Corona-Lage in Thüringen verschlimmert sich

Die Ausbreitung des Coronavirus erreicht in Teilen Thüringens
Rekordwerte. So liegt der Landkreis Hildburghausen mit 300
Infizierten je 100 000 Einwohnern innerhalb von einer Woche an der
Spitze. Und erneut sind Pflegeeinrichtungen von Ausbrüchen betroffen.

Erfurt (dpa/th) - In weiten Teilen Thüringens breitet sich das
Coronavirus weiter rasant aus. So lag im Landkreis Hildburghausen der
Wert der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag bei 302,2 und
damit weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 139
Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Auch im
Landkreis Sonneberg war er mit 200,98 deutlich höher als im
Durchschnitt. Für ganz Thüringen meldete das Gesundheitsministerium
am Freitag bei 2126 Neuinfektionen innerhalb einer Woche einen
Inzidenzwert von 99,7.

Dabei flachte die Kurve neuer Corona-Infektionen in Thüringen in den
vergangenen 24 Stunden leicht ab. Waren am Donnerstag noch 500 Fälle
gemeldet worden, so waren es am Freitag nach Angaben des
Gesundheitsministeriums 340. Die Gesamtzahl der seit Beginn der
Pandemie registrierten Ansteckungen stieg demnach auf 12 445; die im
Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gezählten Todesfälle
nahmen auf 282 zu. Schätzungen zufolge sind 8680 Menschen nach einer
Infektion mit dem Sars-Cov-2-Virus inzwischen wieder genesen.

Derweil meldete der Unstrut-Hainich-Kreis einen Ausbruch von
Infektionen in einem Pflegeheim in Großvargula. Nachdem bei einem
Bewohner ein Test positiv ausgefallen war, wurden alle Bewohner sowie
das gesamte Personal getestet. Mit Stand Freitag seien 29 Bewohner
sowie acht Mitarbeiter positiv getestet worden, einige Testergebnisse
ständen noch aus. Konkrete Ursachen für den Ausbruch konnten den
Angaben zufolge bisher nicht festgestellt werden.

Die im Senioren-Wohnpark Großvargula lebenden Bewohner wurden nach
Angaben der Einrichtungsleitung in verschiedene Bereiche innerhalb
des Gebäudes umgesetzt, um Kontakte zwischen infizierten und nicht
infizierten Personen auszuschließen und eine weitere Verbreitung des
Virus zu verhindern.

Der Saale-Orla-Kreis verzeichnete eigenen Angaben nach von Donnerstag
auf Freitag den bislang höchsten Stand bei Neuinfektionen. Besondere
Sorge bereitet dem Gesundheitsamt zufolge neben einem ambulanten
Pflegedienst in Tanna auch das DRK-Pflegeheim in Schleiz mit mehr als
100 Plätzen. Nach den Positivbefunden bei zwei Bewohnern wurde das
Corona-Virus mittels Antigentest inzwischen auch bei zwei
Angestellten nachgewiesen.

Nachdem im DRK-Pflegeheim Albert Schweizer im Landkreis Altenburger
Land zu Wochenbeginn drei Coronafälle aufgetreten waren, hatte das
Gesundheitsamt den entsprechenden Wohnbereich durchgetestet. Im
Ergebnis erhöhte sich die Zahl der Infizierten auf nunmehr 21 -
betroffen sind zwölf Bewohner und neun Pflegekräfte.