163 Fälle von Afrikanischer Schweinepest - weitere Maßnahmen

Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der amtlich bestätigten Fälle von
Afrikanischer Schweinepest ist in Brandenburg um sechs auf 163 Fälle
gestiegen. Das hat nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums das
Nationale Referenzlabor - das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) -
nachgewiesen. Die Fälle stammten aus den Kerngebieten der Landkreise
Spree-Neiße und Oder-Spree sowie dem neu eingerichteten Kerngebiet
Oder-Spree und Dahme-Spreewald.

Bislang wurden im Landkreis Spree-Neiße 14 ASP-Fälle, im Landkreis
Oder-Spree 132 und im Kreis Märkisch-Oderland 17 Fälle der Tierseuche
bestätigt. Der erste ASP-Ausbruch bei Wildschweinen in Deutschland
wurde am 10. September 2020 amtlich festgestellt. Nach letzten
Erkenntnissen sind bereits in der ersten Juli-Hälfte infizierte Tiere
verendet.

Der Landeskrisenstab hat am Freitag über das weitere Vorgehen im
Kampf gegen die Tierseuche beraten. Die erste Weiße Zone - eine
doppelte Umzäunung des Kerngebiets um den ersten Fundort bei Neuzelle
- steht demnach kurz vor ihrem Abschluss. Knapp zwölf von insgesamt
125 Zaunkilometern müssten noch gebaut werden, sagte die Leiterin des
Krisenstabs, Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer. Das
Gebiet sei mehrfach nach toten Wildschweinen abgesucht worden. Sobald
der Zaun geschlossen sei, werde im Inneren mit der Suche nach toten
Wildschweinen begonnen.

«Wir wissen, dass wir einen langen Weg vor uns haben», betonte die
Staatssekretärin. Allein im Kreis Oder-Spree hätten in den
vergangenen Wochen rund 100 Angehörige der Bundeswehr die
Fallwildsuche auf eine Fläche von 176 Quadratkilometern unterstützt.
Dabei wurden rund 30 000 Kilometer zurückgelegt, berichtete sie.

Nach Abstimmungen im Krisenstab können die Einschränkungen in Land-
und Forstwirtschaft innerhalb des eingezäunten Gebietes aufgehoben
werden. In den kommenden Tagen würden die nächsten Schritte dazu mit
den Landkreisen abgestimmt, so Heyer-Stuffer.

Die Hausschweinbestände in Deutschland sind den Angaben zufolge nach
wie vor frei von der Seuche. Die Krankheit ist für Menschen
ungefährlich, für Wild- und Hausschweine fast immer tödlich. Es gibt

keine Möglichkeit, die Schweine vorbeugend zu impfen.