Berliner GEW fordert schnelles Ende des Regelunterrichts

Berlin (dpa/bb) - Die Bildungsgewerkschaft GEW hat von der
Senatsverwaltung für Bildung gefordert, den Wechsel zwischen
Unterricht in der Schule und digital zu Hause zu ermöglichen. «Und
das am besten sofort», sagte der Berliner GEW-Vorsitzende Tom Erdmann
am Freitag. An den weiterführenden Schulen ab Klasse 7 sollten die
Gruppen tage- oder wochenweise wechseln. An den Grundschulen ist aus
Sicht der GEW eine Kombination aus Unterricht und Hortbetreuung mit
entsprechend kleineren Gruppen besser, bei der die Kinder aber
grundsätzlich in der Schule sind.

Am kommenden Mittwoch wollen sich Bund und Länder über mögliche neue

Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie verständigen. Dabei soll auch
über strengere Regeln für die Schulen gesprochen werden. «Ich kann
mir nicht vorstellen, dass die Runde wieder auseinandergeht und sagt,
jedes Land macht mit seinen Schulen, was es will, und die meisten
wollen ja, dass es keine Einschränkungen gibt», sagte Erdmann.

«Bildungssenatorin Sandra Scheeres muss sich vom Mantra des
Regelunterrichts verabschieden», forderte der GEW-Vorsitzende. Dieser
sei bereits jetzt nicht mehr möglich. «Wir erleben sowieso einen
schleichenden Lockdown an Schulen», sagte Erdmann mit Blick auf die
zuletzt deutlich gestiegene Zahl von Corona-Fällen unter Schülern und
Lehrkräften. «Wenn die Gruppen reduziert werden, wird auch die Zahl
derer, die in Quarantäne müssen, reduziert.»

In Berlin werden laut Bildungsverwaltung an den öffentlichen
allgemeinbildenden Schulen im laufenden Schuljahr rund 330 000
Schülerinnen und Schüler von rund 39 900 Lehrkräften unterrichtet.
An
den öffentlichen beruflichen Schulen sind es etwa 70 000 Schülerinnen

und Schüler und 4100 Lehrkräfte.