Slowakei plant weitere Corona-Massentests

Bratislava (dpa) - Die Slowakei bereitet neuerliche landesweite
Corona-Massentests vor. Schon am Donnerstagabend hatte
Ministerpräsident Igor Matovic den 2. Dezember als nächsten Termin
für eine Testung fast der gesamten Bevölkerung angekündigt. Am
Freitag liefen indes noch letzte Vorbereitungen für lokal begrenzte
Tests am kommenden Wochenende. Während sich der Regierungschef rühmt,
seine Idee der Massentests diene mittlerweile als Vorbild für
Nachahmer von Liverpool über Südtirol bis ins Nachbarland Österreich,

nimmt im Land die Kritik zu.

Schon am Allerheiligenwochenende und am darauffolgenden Wochenende
(7. und 8. November) wurde unter der Regie des
Verteidigungsministeriums ein Großteil der Einwohner, die älter als
zehn Jahre sind, einem Antigen-Schnelltest unterzogen. In jenen knapp
500 überwiegend sehr kleinen Gemeinden mit damals besonders hoher
Infektionsrate wird an diesem Samstag und Sonntag ein drittes Mal
durchgetestet.

Wegen heftiger Kritik am bisherigen Vorgehen versprach Matovic
jedoch, bei diesen lokalen Tests werde es keine Sanktionen für die
Nicht-Teilnahme geben. Daher war zunächst offen, wie viele der rund
400 000 nun betroffenen Einwohner tatsächlich zu den lokalen Tests
gehen werden. Nach den ersten beiden Testrunden wurden
Nicht-Getestete fast wie Personen mit positivem Testergebnis
behandelt. Ohne negativen Test durfte man nicht einmal zur Arbeit
gehen.

Für die ab 2. Dezember geplanten nächsten landesweiten Testrunden
waren am Freitag viele Details offen. So stand noch nicht fest, ob es
zwei oder eventuell drei Durchgänge an aufeinanderfolgenden
Wochenenden geben werde. Ungeklärt war auch die Frage der
Freiwilligkeit. Matovic, der die Massentests als Chefsache
betrachtet, schlug zunächst freiwillige Testungen vor. Sollte daran
aber nur ein kleiner Teil der Bevölkerung teilnehmen, werde man
wieder auf Zwang umschalten, drohte der Gründer der
populistisch-konservativen Bewegung OLaNO gegenüber Journalisten.