Corona als Dienstunfall? Polizisten wollen vor Gericht ziehen

München (dpa/lby) - Mehrere Polizisten streiten mit dem Freistaat
Bayern darum, ihre Corona-Infektion als Dienstunfall anerkennen zu
lassen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) bestätigte am
Freitag, dass elf ihrer Mitglieder Widerspruch gegen einen negativen
Bescheid des Landesamtes für Finanzen eingelegt haben und drei
Polizisten nun vor dem Verwaltungsgericht München klagen wollen. Auch
die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kündigte Klagen ihrer Mitglieder
an. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Ein Sprecher des Verwaltungsgerichtes bestätigte, dass dort bislang
eine Klage eingegangen sei. «Das Streitthema ist hier angekommen.» In
dem Fall gehe es um einen Polizisten, der angibt, sich bei einer
polizeilichen Fortbildung angesteckt zu haben. Da es sich nicht um
ein Eilverfahren handle, sei noch nicht absehbar, wann das Gericht
sich mit dem Fall befasst.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, hat sich inzwischen das
Innenministerium in den Streit eingeschaltet. Ein Sprecher bestätigte
das und sagte auf Anfrage: «Wir haben wie angekündigt beim
zuständigen Finanzministerium nachdrücklich um eine erneute Prüfung
der Haltung zur Anerkennung von Infektionen mit SARS-CoV-2 als
Dienstunfälle gebeten.»