Zusätzliche Messungen zu Corona-Lage in Bussen und Bahnen

Berlin (dpa) - Das Bundesverkehrsministerium will mögliche
Ausbreitungswege des Coronavirus im Öffentlichen Personenverkehr noch
tiefgehender untersuchen lassen. «Fahrgäste und Personal sind in Bus
und Bahn sicher unterwegs», sagte der Parlamentarische Staatssekretär
Enak Ferlemann (CDU) am Freitag. Viele wissenschaftliche Studien
hätten gezeigt, dass es im öffentlichen Personennahverkehr kein
erhöhtes Infektionsrisiko gebe. Eine weitere Untersuchung solle die
Datenbasis nun noch erweitern und bisherige Erkenntnisse validieren.

Ein Forscherteam, das vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik geleitet
wird, soll in Kürze mit Messungen in Bussen und Bahnen, an Bahnhöfen
und an Haltestellen beginnen, wie das Ministerium erläuterte. Die
Experten sollen Proben von Viren und Mikroorganismen in der Luft und
auf Oberflächen wie Türgriffen, Armlehnen, Haltestangen,
Bedienknöpfen, Tischen, Fahrkartenautomaten, Aushängen und
Ticket-Entwertern nehmen. Gemessen werden soll in Zügen des Nah- und
Fernverkehrs und Bussen, in Bahnhöfen, an Haltestellen und auf
Bahnsteigen. Das Projekt läuft den Angaben zufolge bis Frühjahr 2021.

Das Ministerium verwies darauf, dass es seit Ende April umfassende
Hygiene- und Schutzkonzepte für den Öffentlichen Personenverkehr
gebe. Dazu gehörten eine Maskenpflicht, Lüftungskonzepte und eine
stärkere Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen und Haltestellen.