EU-Staaten wollen gemeinsame Standards für Antigen-Schnelltests

Brüssel (dpa) - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wollen die
EU-Staaten gemeinsame Standards für die schnellen Antigen-Tests. Man
brauche die gegenseitige Anerkennung der Tests und ihrer Ergebnisse,
sagte EU-Ratschef Charles Michel am Donnerstag nach Video-Beratungen
mit den EU-Staats- und Regierungschefs.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, die Schnelltests
müssten mindestens bei vier von fünf Infizierten anschlagen. Es gebe
viele verschiedene Tests unterschiedlicher Qualität auf dem Markt,
deshalb brauche es einen gemeinsamen EU-Rahmen für die Anerkennung
der Tests, die zusätzlich zu den aufwendigeren PCR-Tests genutzt
werden sollten. Die EU-Kommission will eine Bewertung der Tests
vornehmen.

Von der Leyen kündigte zudem ein Pilotprojekt für ein digitales
Rückreiseformular an, an dem sich zunächst zwei EU-Staaten
beteiligten. Darüber hinaus könnten zwölf weitere Länder mitmachen,

weil sie bereits ein technisch kompatibles Formular nutzten. Auch
Deutschland hat bereits ein digitales Formular, das ausgefüllt werden
muss, wenn man von Auslandsreisen zurückkehrt.

Um keine dritte Corona-Welle zu riskieren, sollten die jetzigen
Einschränkungen nur vorsichtig und schrittweise gelockert werden,
betonten Michel und von der Leyen. Man habe gelernt, dass zu hastiges
Lockern negative Auswirkungen auf die epidemiologische Lage habe,
sagte von der Leyen. Deshalb werde die EU-Kommission einen Vorschlag
für einen schrittweisen Ansatz vorlegen. «Das wird sehr wichtig sein,
um das Risiko einer weiteren Welle zu vermeiden.» Michel sagte: «Wir

wollen Ende des Jahres alle die Festtage feiern - aber sicher.»