Umfrage: Zustimmung zu Corona-Maßnahmen in Brandenburg gesunken

Potsdam (dpa/bb) - Die Zufriedenheit mit den staatlichen
Corona-Maßnahmen ist in Brandenburg einer Umfrage zufolge gesunken -
rund jeder vierte Befragte hält sie für nicht ausreichend. 52 Prozent
der Befragten bewerten die derzeitigen Maßnahmen als angemessen, zum
Zeitpunkt der ersten Pandemiewelle im April waren es noch 76 Prozent,
wie eine aktuelle Befragung von infratest dimap im Auftrag von
«Brandenburg aktuell» und Antenne Brandenburg des rbb ergab.

27 Prozent der Befragten halten die Maßnahmen für nicht ausreichend.
Im Vergleich zum April ist das eine Zunahme um 13 Prozentpunkten. 18
Prozent halten die Corona-Beschränkungen hingegen für übertrieben -
ein Plus von neun Prozentpunkten.

Vier von fünf Brandenburgern (79 Prozent) rechnen schon jetzt mit
einer Verlängerung der November-Einschränkungen in den Dezember.
Jeder Zweite (53 Prozent) wünscht sich, dass die Beschränkungen zu
Weihnachten wieder gelockert werden.

Die Zufriedenheit mit der Landesregierung liegt ein Jahr nach dem
Start der Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Bündnisgrünen etwas
niedriger als im Frühjahr. 53 Prozent der Befragten sagten, sie seien
zufrieden - im April waren es 56 Prozent.

Zwei Drittel (67 Prozent) bewerten die Arbeit von Ministerpräsident
Dietmar Woidke (SPD) positiv, er ist mit 88 Prozent auch der
bekannteste Landespolitiker. Dahinter rangieren Gesundheitsministerin
Ursula Nonnemacher (B'90/Grüne) (59 Prozent) und Innenminister
Michael Stübgen (CDU) (21 Prozent). Die Fraktionschefs der Opposition
Christoph Berndt (AfD), Sebastian Walter (Linke) und Pèter Vida
(BVB/FW) kommen auf je neun Prozent.

In der Corona-Pandemie bleibt die politische Stimmungslage laut der
Befragung stabil. Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, käme die SPD auf
26 Prozent - ein Minus von einem Prozentpunkt im Vergleich zu April.
Die CDU gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und wäre mit 20 Prozent
knapp vor der AfD (19 Prozent) zweitstärkste Kraft. Grüne und Linke
verharren der Befragung zufolge bei 12 beziehungsweise 11 Prozent.
Die FDP gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und wäre mit fünf Prozent im
Landtag vertreten. Das Bündnis BVB/Freie Wähler käme mit 3 Prozent
nicht ins Landesparlament.