Leipzig kündigt vor nächster «Querdenken»-Demo hartes Durchgreifen an

Leipzig (dpa) - Zwei Wochen nach der zeitweise völlig außer Kontrolle
geratenen «Querdenken»-Demonstration in Leipzig rüstet sich die Stadt

für neue Kundgebungen. Für diesen Samstag seien inzwischen sieben
Versammlungen angemeldet worden, eine davon auch aus dem Umfeld von
«Querdenken», teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Dagegen
regt sich Widerstand und Protest im Lager um das Aktionsbündnis
«Leipzig nimmt Platz». Stadt und Polizei kündigten ein hartes
Durchgreifen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln an.

Für die Demo der «Querdenker» war bisher nur in sozialen Medien
getrommelt worden. Am Donnerstag sei jedoch eine offizielle Anmeldung
für die Versammlung eingegangen, sagte Stadtsprecher Matthias
Hasberg. 500 Teilnehmer seien angekündigt worden. Wo diese und alle
anderen Veranstaltungen stattfinden werden, soll erst am Freitag nach
Abschluss der sogenannten Kooperationsgespräche feststehen.

Jeder Versammlung solle ein Platz zugewiesen werden, der mit Gittern
abgegrenzt werde, teilte die Stadt mit. Der Zugang werde
kontrolliert. Sämtliche Verstöße gegen die Corona-Regeln - etwa gegen

die Maskenpflicht - würden geahndet. In Sachsen sind derzeit laut
Corona-Schutzverordnung nur Versammlungen mit maximal 1000
Teilnehmern erlaubt. Größere Veranstaltungen können genehmigt werden,

wenn die Anmelder sicherstellen, dass das Infektionsrisiko auf ein
«vertretbares Maß» reduziert werden kann.

Die Landesregierung hatte die Regeln nach der aus dem Ruder
gelaufenen «Querdenken»-Demo am 7. November in Leipzig verschärft.
Mindestens 20 000 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet waren
gekommen, der allergrößte Teil hielt sich nicht an die Maskenpflicht
und die Abstandsregeln. Die Polizei ließ sie gewähren, auch als die
Menschenmenge am Abend einen Gang über den Leipziger Ring erzwang.