Nerzskandal und Ministerrücktritt - Regierung in Dänemark umgebildet

Kopenhagen (dpa) - Im Zuge der Kontroverse um die Massentötung von
Millionen Pelztieren in Dänemark hat Ministerpräsidentin Mette
Frederiksen erstmals ihre sozialdemokratische Regierung umgebaut.
Nach dem Rücktritt des für die Nerze zuständigen Ministers Mogens
Jensen wird der bisherige Entwicklungsminister Rasmus Prehn nun
Minister für Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei. Der
bisherige Parlamentsabgeordnete Flemming Mørten Mortensen wird neuer
Minister für Entwicklung und nordische Zusammenarbeit, das Umwelt-
und Lebensmittelministerium heißt künftig nur noch Umweltministerium.
Das teilte Frederiksens Kanzlei am Donnerstag mit.

Jensen hatte am Mittwoch bekanntgegeben, aus Frederiksens Regierung
auszuscheiden. Er begründete das damit, dass ihm wegen des Vorgehens
bei der veranlassten Massenkeulung der Nerze die nötige Unterstützung
einer Mehrheit im dänischen Parlament fehle. In seinem Ministerposten
waren bislang die Bereiche Lebensmittel, Fischerei, Gleichstellung
und nordische Zusammenarbeit vereint. Um Gleichstellungsfragen
kümmert sich künftig das Arbeitsministerium um Arbeitsminister Peter
Hummelgaard.

Für Frederiksen, die am Donnerstag 43 Jahre alt geworden ist, ist es
die erste Umbildung ihrer sozialdemokratischen Minderheitsregierung.
Eigentlich wollte sie die Änderungen bereits am Vormittag der Königin
Margrethe II. präsentieren, doch ein positiver Corona-Fall in
Frederiksens Familienkreis sorgte für die Absage des Treffens mit der
Monarchin. Stattdessen übermittelte Frederiksen die Umbildung der
Königin am Nachmittag telefonisch und stellte ihre Minister im
Anschluss vor Schloss Amalienborg vor.