Vogelgrippe trifft Wildvögel an Wattenmeerküste

Wilhelmshaven (dpa/lni) - Nach Schleswig-Holstein werden auch an der
niedersächsischen Wattenmeerküste vermehrt Wildvögel gefunden, die an

der Vogelgrippe verendet sind. Besonders betroffen seien der
Jadebusen und die Inseln Norderney und Borkum, sagte eine Sprecherin
der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer am
Donnerstag. «Der Jadebusen ist Rastgebiet für große Schwärme von
Weißwangengänsen.»

Genaue Zahlen der tot gefundenen Wildgänse und Wildenten für
Niedersachsen gab es zunächst nicht. Allein die Berufsfeuerwehr
Wilhelmshaven habe bei Kontrollfahrten Dutzende Kadaver gefunden,
sagte die Sprecherin der Nationalparkverwaltung.

An der Küste von Schleswig-Holstein ist die für Menschen
ungefährliche Tierseuche früher ausgebrochen. Dort ging die Zahl
verendeter Wildvögel in die Tausende. Auch aus den Niederlanden wird
ein gehäuftes Auftreten infizierter Vögel berichtet.

Bei toten Vögeln in Wilhelmshaven, Butjadingen und Bensersiel sei der
hochansteckende Vogelgrippe-Erreger H5N8 festgestellt worden, teilte
der Zweckverband Veterinäramt JadeWeser mit. Weil der Ausbruch der
Seuche in der Region damit belegt sei, würden nicht mehr alle toten
Vögel untersucht. Wildgänse oder Wildenten übertragen den Erreger
direkt. Die Experten rechnen damit, dass sich in einer zweiten Welle
auch aasfressende Wildvögel wie Bussarde oder Seeadler infizieren.

Der Ausbruch an Nord- und Ostsee stehe in Zusammenhang mit dem
Herbstzug der Zugvögel, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg mit. Für zahmes
Geflügel ist eine Stallpflicht angeordnet worden. Sie gilt in der
Nordwesthälfte Niedersachsens von der Grafschaft Bentheim bis ins
Elbe-Weser-Dreieck sowie in Bremen. Nach Laves-Angaben wurden bis
Donnerstag in neun Geflügelbeständen in den norddeutschen
Küstenländern amtlich Fälle von Vogelgrippe festgestellt.