Diskussion um Böllerverbot - Herrmann hält Feiern für unvertretbar

München (dpa/lby) - Bei der Diskussion um ein Böllerverbot an
Silvester wegen der Corona-Krise hat Bayerns Innenminister Joachim
Herrmann auf das vorläufige Feierverbot verwiesen. «Nachdem man sich
derzeit ohnehin nicht zum Feiern treffen darf, ist es unerheblich, ob
einer mit Silvesterkrachern oder mit drei Flaschen Schampus unterwegs
ist», sagte der CSU-Poliker am Donnerstag in München.

In den vergangenen Jahren waren bereits in etlichen bayerischen
Städten Feuerwerk zumindest in Teilen der Innenstädte verboten.
Zunächst wurde dies oft mit gefährdeten Denkmälern begründet, spä
ter
rückten auch Gründe des Umweltschutzes in den Fokus. Tierschützer
verweisen zudem darauf, dass viele Haustiere durch Böller in Panik
gerieten. Die Stadt Regensburg hat bereits für den bevorstehenden
Jahreswechsel die Altstadt zur feuerwerksfreien Zone «zum Wohl von
Mensch, Tier und Bausubstanz» erklärt.

Innenminister Herrmann sagte, diese Diskussion müsse man aber
auseinanderhalten von der Frage des Infektionsschutzes. «Für mich
steht klar im Vordergrund: Feiern in der Öffentlichkeit ist nicht
vertretbar, solange die Infektionsgefahr so anhält.» Es müsse
abgewartet werden, was die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten vor
dem Hintergrund der weiteren Pandemieentwicklung entscheiden.

Wegen der Pandemie fordern einige Innenpolitiker und
Polizei-Gewerkschafter nun ein generelles Böllerverbot. Darüber
berichtete die «Bild»-Zeitung. Bundesinnenminister Horst Seehofer
(CSU) lehnt demnach ein Verbot ab. Auch der Deutsche Städte- und
Gemeindebund hat sich gegen ein generelles Verbot von Böllern und
Feuerwerk ausgesprochen.