Mainz will 300 Klassenräume mit einfachen Lüftungsanlagen ausstatten

Mainz (dpa/lrs) - Die Stadt Mainz will mehr als 300 Klassenzimmer mit
einfachen vom Max-Planck-Institut für Chemie erfundenen Abluftanlagen
ausstatten. Alle 22 Grundschulen sollen in zwei Stufen damit
ausgestattet werden, dazu kommen 58 Räume an weiterführenden Schulen,
wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Diese Räume würden für den
Unterricht gebraucht, könnten aber nicht ausreichend belüftet und
daher derzeit nicht genutzt werden. Die gesamten Materialkosten
beziffert die Stadt auf rund 130 000 Euro. Wann die Anlagen
funktionieren sollen, ist noch offen.

«Wir arbeiten mit Hochdruck an den Organisationsstrukturen für den
Einbau und die ersten Ortsbegehungen in den Schulen finden diese
Woche bereits statt», sagte Baudezernentin Marianne Grosse (SPD).

Das Umweltbundesamt hat die von Hobbyhandwerkern einfach zu bauenden
Anlagen geprüft und findet sie «in Ordnung - und gut umsetzbar in der
momentanen Notsituation», wie der Fachmann für Innenraumhygiene bei
der Behörde, Wolfram Birmili, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
«Besser wäre natürlich, richtige Lüftungsanlagen einzubauen.» Die
se
hielten länger und hätten somit einen nachhaltigeren Nutzen.

Die Stadt Mainz will mit den Lüftungsanlagen dazu beitragen, den
Präsenzunterricht in Corona-Zeiten möglichst lange aufrecht zu
erhalten. Die Anlagen des MPI transportieren die Aerosole der Schüler
nach draußen und wurden an zwei Schulen getestet.