Rheinland-pfälzischer Innenminister gegen Böller-Verbot an Silvester

Mainz (dpa) - Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz
hat sich gegen ein allgemeines Böller-Verbot an Silvester
ausgesprochen. «Ich verstehe durchaus den Ansatz, verstärkt für ein
Verbot zu plädieren», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag der
Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Allerdings sollte man in dieser
Zeit der Pandemie und Einschränkungen nicht nur mit Verboten
reagieren.» Lewentz rief die Bürger jedoch zu Zurückhaltung und
Vernunft im Umgang mit dem Silvester-Feuerwerk auf. Grundsätzlich
lägen solche Verbote jedoch in der Verantwortung der Kommunen.

Wegen der Coronavirus-Pandemie fordern mehrere Innenpolitiker und
Polizei-Gewerkschafter ein Böller-Verbot an Silvester. Zum Feuerwerk
gesellten sich rasch Alkohol, Personengruppen und Partystimmung - und
das sei nicht angesagt, sagte der Vorsitzende der Deutschen
Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der «Bild»-Zeitung (Donnerstag).
Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer plädierte bei der
«Bild» dafür, Böllerei und Feuerwerk dieses Jahr zu verbieten.

In Berlin hatten die Grünen mit Blick auf die Infektionslage
gefordert, an Silvester neben großen Partys auch das Feuerwerk zu
verbieten. Deutschland solle damit dem Vorbild der Niederlande
folgen, hieß es. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hält
hingegen nichts von einem Verbot. «Feuerwerk muss Silvester trotz
Corona möglich sein. Aber auch hier gilt ganz klar: Die Hygieneregeln
mit Abstand und Maske müssen eingehalten werden. Und dazu wird es
auch Kontrollen geben», sagte der Minister der «Bild».