Rund 50 000 Stadionbesucher sehen australisches Rugby-Spiel

Berlin/Brisbane (dpa) - Während in etlichen Ländern volle Stadien
wegen der Corona-Pandemie undenkbar sind, haben in Australien fast 50
000 Menschen ein Rugby-Spiel in der Hafenstadt Brisbane besucht. Zum
entscheidenden Spiel der Finalserie «State of Origin» strömten am
Mittwochabend (Ortszeit) 49 155 Fans ins Suncorp Stadium und sahen
den 20:14-Heimsieg von Queensland gegen New South Wales. Das Stadion
war somit fast ausverkauft, auf Bildern waren nur wenige Menschen mit
Masken zu sehen. Nach Angaben der Veranstalter war es das weltweit
größte Sportevent seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

Im australischen Bundesstaat Queensland ist die Corona-Lage derzeit
entspannt. Am Tag des Spiels meldete der Bundesstaat lediglich einen
neuen Fall. Kommt es jedoch zu lokalen Ausbrüchen, werden in
Australien strikte Lockdowns verhängt. Während also in Queensland
kurz vor dem Spiel wieder eine hundertprozentige Auslastung der
Stadien erlaubt wurde, dürfen etwa die Bürger im Nachbarbundesstaat
South Australia seit Donnerstag nicht mal mehr zum Sport vor die Tür.

Auch internationale Sport-Events sind von den strikten australischen
Regeln betroffen. So ist rund zwei Monate vor dem Start der
Australian Open am 18. Januar immer noch nicht geklärt, ob das erste
Grand-Slam-Turnier der neuen Tennis-Saison wie geplant stattfinden
kann. Die Politik will erst wieder ab 2021 Einreisen aus dem Ausland
ermöglichen. Da die Spieler nach der Einreise in eine zweiwöchige
Quarantäne müssten, wären keine Turniere vor den Australian Open
möglich. Unklar ist auch, ob Zuschauer zugelassen werden.

Im Bundesstaat Victoria, wo mit Melbourne der Austragungsort der
Australian Open liegt, war erst im Oktober nach einer zweiten Welle
ein monatelanger harter Lockdown beendet worden. Insgesamt ist das
25-Millionen-Einwohnerland mit bisher 27 800 Fällen vergleichsweise
glimpflich durch die Krise gekommen.