Neue Datenbank für Interessenten an Corona-Impfstudien

Köln (dpa) - Eine große Datenbank soll künftig Interessenten für
Studien zu Corona-Impfstoffen in Deutschland versammeln. Geleitet
wird das Projekt von der Uniklinik Köln, wie das Krankenhaus der
Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Über einen einfachen
elektronischen Fragebogen können sich Interessierte demzufolge in das
neue Register eintragen. Dabei wird beispielsweise nach dem Wohnort
gefragt und danach, wie weit man für eine Studie reisen würde. Auch
Vorerkrankungen spielen eine Rolle. Wenn das hinterlegte Profil zu
zukünftigen Corona-Impfstudien passt, wird der Betroffene per Mail
kontaktiert. Anmelden kann man sich auf www.impfstudien-corona.de.

Hintergrund für die Datenbank, die im Deutschen Zentrum für
Infektionsforschung (DZIF) entsteht, sind die hohen Anforderungen,
die an klinische Studien zu neuen Impfstoffen gestellt werden. In der
dritten Studien-Phase werden mehrere Tausend Probanden benötigt, um
Wirksamkeit und Sicherheit einer Impfung zu bestätigen. Viele Studien
würden jedoch nicht in Europa geplant, sondern in Nord- und
Südamerika, wo flächendeckend hohe Infektionsraten schnellere
Ergebnisse versprächen, so die Uniklinik. Mit der Beschränkung auf
einzelne Regionen bestehe die Gefahr einer Verzerrung der Ergebnisse,
mahnte der Kölner Infektiologe Oliver Cornely.

Über die neue Datenbank könnten Freiwillige nun gezielt in Studien
vermittelt werden. Gefragt sind den Angaben zufolge Erwachsene in
ganz Deutschland aus allen Altersgruppen, mit und ohne
Vorerkrankungen, mit und ohne bereits durchgemachte Corona-Infektion.
Eine Registrierung verpflichte zugleich «zu nichts», betonte die
Klinik. Sie könne jederzeit widerrufen werden, und die Daten würden
nicht an Dritte weitergegeben. Man entscheide auch selbst, ob man im
Fall der Fälle auf eine Anfrage reagiere oder nicht.