Landkreis Rostock verhängt Stallpflicht für Geflügel-Betriebe

Der Landkreis Rostock ist bislang am stärksten von der Vogelgrippe
betroffen. Mehr als 70 000 Enten, Gänse und vor allem Legehennen
wurden oder werden noch getötet.

Güstrow/Gnoien (dpa/mv) - Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in zwei
Legehennen-Unternehmen bei Gnoien hat der Landkreis Rostock eine
Stallpflicht für die Tiere in allen geflügelhaltenden Betrieben
angeordnet. Darüber hinaus wurden Gebiete festgelegt, in denen auch
private Halter ihr Hausgeflügel einsperren müssen, wie ein Sprecher
des Landkreises am Donnerstag mitteilte. Das betrifft vor allem Orte
in einem Streifen entlang der Ostseeküste und die Umgebung größerer
Seen und Flüsse.

Der Landkreis entspreche damit der Forderung nach einer
risikobezogenen Stallpflicht, sagte der Sprecher. Zudem habe der
Landkreis eine Karte erstellt, die auf der Internetseite des Kreises
abrufbar ist. Dort sind alle Gebiete mit Stallpflicht sowie die
Sperrgebiete und Beobachtungsgebiete nach den Geflügelpest-Ausbrüchen
bei Neubukow und Gnoien sichtbar.

Wenn kleine Halter in anderen Regionen des Landkreises Rostock ihre
Tiere nicht von Wildvögeln fernhalten können, müssen sie ihr Geflüg
el
ebenfalls in einen Stall oder eine Voliere sperren. Das kann etwa
Gänse und Enten betreffen, die freien Zugang zu einem Gewässer haben,
an das auch Wildvögel gelangen. Zudem sollten Halter ihre Tiere in
den Ställen füttern, um keine Wildvögel anzulocken. Von der Anordnung

betroffen sind Hühner, Puten, Perlhühner, Rebhühner, Fasanen,
Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse.

Der Rostocker Sprecher sagte, der Landkreis hoffe auf eine landesweit
einheitliche Regelung zur Stallpflicht. Sperrbezirke oder
Beobachtungsgebiete seien oftmals kreisübergreifend, da wären gleiche
Regelungen sinnvoll. Auch eine landesweite Kartenübersicht wäre
wünschenswert. Am Freitag will Agrarminister Till Backhaus (SPD) in
einer Telefon-Konferenz über das weitere Vorgehen gegen die
Geflügelpest beraten.

In Eschenhörn bei Gnoien hat nach Angaben des Landkreises das Töten
von 67 000 Bio-Legehennen in zwei benachbarten Unternehmen begonnen.
Die Aktion soll am Freitag beendet sein. In mehreren Ställen war der
Vogelgrippe-Erreger festgestellt worden. Das Beobachtungsgebiet
umfasst auch Teile der Kreise Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische
Seenplatte.