Innenministerin sieht Böllern wegen Corona kritisch

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine
Sütterlin-Waack sieht das Böllern in diesem Jahr wegen der
Corona-Pandemie kritisch. «Ich bin überzeugt, dass unsere Städte und

Gemeinden wie in jedem Jahr dort ein Böllerverbot in eigener
Verantwortung erlassen werden, wo es geboten ist», sagte die
CDU-Politikerin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. «Denn zur
Feinstaubbelastung und zur Verletzungsgefahr kommt in diesem Jahr
noch die Corona-Problematik hinzu.»

Die Gesetzeslage sehe für besonders dicht besiedelte Bereiche oder
Gebiete mit Reetdachhäusern bereits jetzt entsprechende Regelungen
vor, sagte Sütterlin-Waack. «Außerdem werden die Menschen sich in
diesem Jahr ganz sicher noch genauer als sonst überlegen, ob ein
Feuerwerk in die Zeit passt.»

Wegen der Corona-Pandemie fordern Innenpolitiker und
Polizei-Gewerkschafter ein Böller-Verbot an Silvester. Zum Feuerwerk
gesellten sich rasch Alkohol, Personengruppen und Partystimmung - und
das sei nicht angesagt, sagte der Vorsitzende der Deutschen
Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der «Bild»-Zeitung (Donnerstag).
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach
sich ebenfalls gegen Böller und Raketen aus.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hält hingegen nichts von
einem Verbot. «Feuerwerk muss Silvester trotz Corona möglich sein.
Aber auch hier gilt ganz klar: Die Hygieneregeln mit Abstand und
Maske müssen eingehalten werden. Und dazu wird es auch Kontrollen
geben», sagte der Minister der «Bild».