Kino-Pionier Flebbe sieht Kultur als «Bauernopfer» in Corona-Krise

Hannover (dpa) - Kino-Unternehmer Hans-Jörg Flebbe sieht Kino, Oper,
Theater und Museen als «Bauernopfer» in der Corona-Krise. «Da hat man

draufgehauen, um zu zeigen, dass man was tut, und es hat am Ende
nicht den Rückgang gebracht, den man erreichen wollte», sagte der
69-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Sinnvoller hätte er einen
kompletten Lockdown wie in Österreich gefunden. Flebbe kritisierte
zudem die staatlichen Hilfen für seine Branche als unzureichend.
Seine zehn Kinos hätten seit Beginn der Pandemie in der Summe acht
Millionen Euro Verlust gemacht, er habe aus dem
Corona-Konjunkturpaket bisher aber nur etwa 48 000 Euro bekommen.

Die Gewerkschaft Verdi, der Kinoverband HDF sowie große Ketten wie
Cinemaxx und Cinestar haben einen «Rettungsschirm Kino» gefordert.
Sie beklagen auch mit Blick auf die angekündigten Novemberhilfen,
dass die Betreiber mehrerer Kinos kaum von staatlicher Förderung
profitieren.

Der aus Hannover stammende und in Hamburg lebende Flebbe ist Gründer
der Kinokette Cinemaxx, aus der er 2008 im Streit ausschied. Seitdem
betreibt der Film-Enthusiast sogenannte Premium-Kinos in Berlin,
Köln, München, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover und Braunschweig.