Städte wollen auch ohne Weihnachtsmärkte für Stimmung sorgen

In den Straßen vieler Städte wird es in der bevorstehenden
Adventszeit nicht nach gebrannten Mandeln und Glühwein duften.
Festliche Stimmung soll auch ohne Weihnachtsmärkte aufkommen.

Magdeburg (dpa/sa) - Wegen der Corona-Pandemie fallen viele
Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt aus oder befinden sich noch in der
Schwebe. In Magdeburg sorgt die zweite Auflage der Lichterwelt
trotzdem für festliche Stimmung. Oberbürgermeister Lutz Trümper
eröffnete die aus insgesamt fast 1,2 Millionen LED-Lampen bestehenden
Installationen am Donnerstag auf dem Domplatz. Dieses Jahr seien
zwölf neue Skulpturen über die Landeshauptstadt verteilt. Neben der
Verzierung von Laternen und Häuserfassaden bilden die kilometerlangen
Lichterketten unter anderem den Halbkugel-Versuch oder einen «I love
MD»-Schriftzug ab. Die Lichterwelt soll bis zum 2. Februar 2021
zugänglich sein.

Ob sie ab Dezember auch von der geplanten Weihnachtswelt als Ersatz
zum klassischen Weihnachtsmarkt begleitet wird, ist noch unklar. Das
hänge von den weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie
ab, sagte Weihnachtsmarkt-Geschäftsführer Paul-Gerhard Stieger. Bund
und Länder hatten am Montag ihre Entscheidung über das weitere
Vorgehen in der Corona-Pandemie auf kommende Woche verschoben. Bis
dahin seien die Planungen für die Weihnachtswelt noch nicht
abgeblasen, so Stieger. Angedacht seien mit Abstand aufgebaute Buden
entlang der Lichterwelt. Der Fokus solle auf den Familien liegen.

In ähnlicher Wartehaltung sind die Organisatoren der Weihnachtsmärkte
in anderen Städten. Halle plant aktuell einen verkleinerten
Weihnachtsmarkt ohne Alkoholausschank. In Dessau-Roßlau finde
abhängig von der Entwicklung der Corona-Lage gegebenenfalls «eine
kleine Light-Variante mit sehr verstreut aufgestellten Büdchen»
statt, sagte ein Sprecher der Stadt. In jedem Fall werde die
Innenstadt festlich geschmückt. Ganz neue Dekoration sei bereits am
Rathaus angebracht worden.

Auch in Stendal steht die Entscheidung über einen Weihnachtsmarkt im
bevorstehenden Advent noch aus. Allerdings sei die normale Form
aktuell fast nicht vorstellbar, sagte ein Sprecher der Stadt. Je nach
Entscheidung von Bund und Ländern in der kommenden Woche würden
eventuell vereinzelt Buden mit viel Abstand aufgestellt werden. Bis
dahin soll eine Weihnachtsbeleuchtung für etwas Stimmung sorgen.

In Wernigerode soll dazu der Weihnachtsbaum vor dem Rathaus
beitragen. Die Rotfichte stamme von einem Privatgrundstück in
Schierke, teilte das Büro des Oberbürgermeisters mit. Der
Weihnachtsmarkt findet nicht statt. Ebenso ist es in
Bitterfeld-Wolfen. Dort hat sich die Stadt eine alternative Aktion
überlegt. Um «in dieser schwierigen Zeit gemeinsam etwas Schönes zu
schaffen», sammelt die Stadt Weihnachtstraditionen der Menschen aus
Bitterfeld-Wolfen. Sie sollen auf der Internetseite der Stadt sowie
im Amtsblatt veröffentlicht werden, so die Stadt.