Hohe Nachfrage trotz Verbot: Prostituierte arbeiten illegal

Plauen (dpa/sn) - Prostituierte fallen in der Corona-Krise durch
jedes Raster: Seit dem Lockdown im Frühjahr dürfen sie aufgrund der
Einschränkungen nicht arbeiten - Hilfen gibt es jedoch keine. Weil
viele der meist osteuropäischen Frauen aber dringend Geld verdienen
müssen, bieten sie ihre Dienste trotzdem an. «Die Nachfrage ist da.
Mitunter stehen die Freier im Hausflur Schlange», sagte Hannah
Drechsel vom Plauener Verein Karo e.V. der Deutschen Presse-Agentur.
Die Bedingungen, unter denen die Frauen arbeiteten, hätten sich
nochmals deutlich verschlechtert, so die Sozialarbeiterin.

Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 500 Euro. Tatsächlich haben die

Ordnungsämter bislang nur wenige Anzeigen gestellt: So wurden in
Leipzig zwei Verfahren eingeleitet - gegen die Bordellbetreiber. In
Dresden gab es sechs Verstöße, in Chemnitz vier und in Zwickau
sieben. Die Behörden recherchieren demnach zum Teil auf einschlägigen
Internetportalen, unternehmen Kontrollen und prüfen anonyme Hinweise.