Polizei-Gewerkschafter und Politiker für Böllerverbot wegen Corona

Berlin (dpa) - Wegen der Coronavirus-Pandemie fordern Innenpolitiker
und Polizei-Gewerkschafter ein Böller-Verbot an Silvester. Zum
Feuerwerk gesellten sich rasch Alkohol, Personengruppen und
Partystimmung - und das sei nicht angesagt, sagte der Vorsitzende der
Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der «Bild»-Zeitung
(Donnerstag). Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer
plädierte bei der «Bild» dafür, Böllerei und Feuerwerk dieses Jah
r zu
verbieten.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach
sich ebenfalls gegen Böller und Raketen aus. «Am Halloween-Wochenende
war es in unseren Party-Hochburgen ganz ruhig», sagte Reul der
«Bild»-Zeitung. «Ich wünsche mir, dass das auch Silvester wieder so

sein wird.» Entscheiden müssten aber die Kommunen.

In Berlin hatten die Grünen mit Blick auf die Infektionslage
gefordert, an Silvester neben großen Partys auch das Feuerwerk zu
verbieten. Deutschland solle damit dem Vorbild der Niederlande
folgen, hieß es. Die Berliner Verwaltung müsse «mit engmaschiger
Kontrolle Böllerei und Silvesterfeuerwerk im Berliner
Innenstadtbereich vollständig unterbinden», schloss sich auch Berlins
CDU-Fraktionschef Burkard Dregger an.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hält hingegen nichts von
einem Verbot. «Feuerwerk muss Silvester trotz Corona möglich sein.
Aber auch hier gilt ganz klar: Die Hygieneregeln mit Abstand und
Maske müssen eingehalten werden. Und dazu wird es auch Kontrollen
geben», sagte der Minister der «Bild».

Nach Informationen der Zeitung bereiten erste Städte wohl schon ein
Feuerwerksverbot an Silvester vor. In Frankfurt am Main und Hannover
prüfe man beispielsweise, ob ein entsprechendes Verbot verhängt wird.