«Querdenker» demonstrieren in Dortmund - viele ohne Maske

Dortmund (dpa) - Rund 1100 Menschen haben am Sonntag nach
Polizeiangaben in der Dortmunder Innenstadt gegen die Corona-Auflagen
demonstriert. Viele Teilnehmer der Initiative «Querdenken» hätten
keinen Mund-Nasen-Schutz getragen oder die Maske abgenommen,
berichtete die Polizei. Der Veranstalter habe sich darauf berufen,
dass sehr viele durch ärztliches Attest von der Maskenpflicht befreit
seien, sagte eine Sprecherin. Bei Überprüfungen waren am Nachmittag
bereits mindestens zwei Fälschungen festgestellt und Strafanzeigen
aufgenommen worden.

Mit großem Aufgebot hatte sich die Polizei in Dortmund auf die
ursprünglich angemeldeten rund 3000 Protestierenden vorbereitet.
Dortmund zählt zu den Städten, die die höchste Corona-Warnschwelle
überschritten haben - mit über 50 Neuinfektionen gerechnet auf 100
000 Einwohner in sieben Tagen. Am Sonntag wies das Robert
Koch-Institut die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz hier mit 66,5 aus.
Das heißt, es gelten verschärfte Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht
auch in Fußgängerzonen und auf vollen Plätzen.

Auf den Transparenten der «Querdenker» standen Sprüche wie «Corona

Diktatur Union» oder «Grundgesetz leben - gegen die Impf-Mafia». Auf

einer - unterhalb der Nase getragenen - Maske stand: «Maulkorb». Ein
einsamer Gegendemonstrant hielt in der Menge sein Schild hoch mit der
Aufschrift «Corona tötet. Tragt Masken!» Zu Ausschreitungen kam es
nach Angaben der Polizei vom Sonntagnachmittag nicht.

Die Behörden hatten im Vorfeld angekündigt, konsequent gegen
gesundheitsgefährdendes Verhalten einzuschreiten. Dazu setzte die
Polizei auch eine Drohne ein. Vorgeschrieben waren eine Aufteilung in
Kleingruppen mit maximal fünf Personen, Mindestabstände und
Mund-Nasen-Bedeckung.