Kramp-Karrenbauer bekräftigt Corona-Hilfsangebot der Bundeswehr

Berlin (dpa) - Angesichts der verschärften Corona-Lage hat
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer das Hilfsangebot
der Bundeswehr etwa für die Gesundheitsämter bekräftigt. «Die Zahl

der Amtshilfeanträge an die Bundeswehr nimmt gerade spürbar zu. Wir
können helfen», erklärte die CDU-Politikerin am Sonntag der Deutschen

Presse-Agentur. «So, wie es der sächsische Ministerpräsident Michael

Kretschmer fordert, sollten jetzt alle Kräfte genutzt werden, um
einen Lockdown zu vermeiden. Die Bundeswehr steht bereit, um in
dieser kritischen Situation die Kommunen und Länder zu unterstützen!»


Derzeit sind rund 1550 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen
der Amtshilfe gegen die Corona-Pandemie im Einsatz, wie ein Sprecher
des Verteidigungsministeriums mitteilte. Gut 1100
Bundeswehr-Angehörige unterstützen demnach 98 Gesundheitsämter bei
der Nachverfolgung von Infektionsketten. 290 Soldatinnen und Soldaten
sind im Zusammenhang mit Corona-Tests bei Reiserückkehrern im
Einsatz. Hinzu kommt etwa Hilfe für regionale Führungsstäbe. Bislan
g
zählte die Bundeswehr rund 1100 Unterstützungsanfragen aus allen
Bundesländern sowie verschiedenen Bundesministerien.

Die Bundeswehr hatte im Frühjahr ein Einsatzkontingent für
Hilfeleistungen gegen Corona aufgestellt, das über 15 000 Soldaten
verfügt. Bis zu 5000 von ihnen können nach Angaben des Sprechers
sofort abgerufen werden.

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) hatte der «Bild am
Sonntag» gesagt: «Wir müssen damit rechnen, dass sich die Zahl der

Neuinfektionen im Drei- oder Vier-Tages-Rhythmus verdoppelt. Das
bringt die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Kontakten
positiv getesteter Fälle an ihre Grenzen und wir können die
Infektionsketten nicht mehr unterbrechen.» Die Gesundheitsämter
müssten personell aufgerüstet werden. «Da muss die Bundeswehr stä
rker
eingebunden und Mitarbeiter aus den Landesministerien abgeordnet
werden.»

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy,
sprach von einem immensen Personalbedarf: «Je schneller die
Kontaktnachverfolgung durch zusätzliches Personal verbessert wird,
desto wirksamer trägt das zur Eindämmung der Pandemie bei», sagte er

der «Rheinischen Post» (Montag).