Fehler in Verordnung - Doch länger Besuch für kranke Kinder

Berlin (dpa/bb) - Wegen eines Fehlers bei den neuen
Corona-Besuchsregeln für Krankenhäuser bessert die Senatsverwaltung
für Gesundheit ihre Verordnung nach. Die erst an diesem Samstag in
Kraft getretene Verordnung solle dahingehend geändert werden, dass
sie Lockerungen der Besuchsbeschränkungen für Patientinnen und
Patienten unter 16 Jahren enthalten wird. Das kündigt Berlins
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) in einem Brief an die
Krankenhäuser an.

In dem Schreiben vom Samstag, das der Deutschen Presse-Agentur
vorliegt, ist von einem «bedauerlichen Übertragungsfehler» die Rede.

«Es war nicht beabsichtigt, die o.g. strenge Besuchsregelung ohne
Rücksicht auf das Alter der Patientinnen und Patienten zu treffen.»
Die Verordnung sah vor, dass Krankenhauspatienten einmal täglich eine
Stunde Besuch von einer Person bekommen können. Davon ausgenommen
waren etwa Schwerstkranke und Sterbende. Hintergrund sind die
steigenden Corona-Fallzahlen.

Kalayci bittet die Krankenhäuser, Besuche bei Kindern und
Jugendlichen im Vorgriff auf die überarbeitete Verordnung ohne
Einschränkung zu ermöglichen - sofern es im Einzelfall keine
medizinischen Gründe gebe, die dagegen sprechen. Die Kliniken hätten
bei einem solchen Vorgehen keine Sanktionen zu befürchten.

Wie die «Berliner Zeitung» berichtete, weichten manche Kliniken diese
Regelung bereits auf, damit Eltern länger zu ihren Kindern können. Im
«Tagesspiegel» übte ein Kinderarzt scharfe Kritik an der Regelung.