17 neue Corona-Fälle in Halle - Wiegand appelliert an Bürger

Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalts am stärksten von Corona
betroffenen Kreis Halle sind seit Freitag 17 neue Infektionen mit dem
neuartigen Virus nachgewiesen worden. Viele der neuen Infizierten
hätten sich auf Reisen oder durch Kontakt mit Reisenden angesteckt,
sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) in einer
Video-Pressekonferenz am Samstag. Sieben der 17 Fälle seien auf
Busreisen, Urlaub oder Besucher aus dem Ausland zurückzuführen. Drei
Infizierte seien Schüler, die bereits in Quarantäne gewesen seien.
Erstmals wurde laut Wiegand auch eine Infektion nachgewiesen, nachdem
die Corona-Warnapp angeschlagen hatte. Derzeit sind in Halle 123
Infizierte erfasst.

Der für die Aktivierung weiterer Corona-Beschränkungen entscheidende
Inzidenzwert liegt in Halle derzeit bei rund 25,4. Ab einem Wert von
35 würden die Regeln verschärft. Wiegand kündigte für diesen Fall

«geeignete Maßnahmen» an, wollte aber nicht spekulieren, wie diese
aussehen würden. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hatte
am Freitag im Landtag gesagt, sie würde Halle notfalls auch «dicht
machen». Das habe er als humorvollen Versprecher empfunden, sagte
Wiegand. Der Oberbürgermeister betonte jedoch, dass die Infektionen
größtenteils nicht auf Fehlverhalten innerhalb der Stadt zurückgehen.


Wiegand warnte angesichts der beginnenden Herbstferien vor Reisen,
die nicht unbedingt nötig seien und appellierte an die Hallenser, die
Abstands- und Hygieneregeln unbedingt einzuhalten. Die größte Stadt
Sachsen-Anhalts ist von allen 14 Stadt- und Landkreisen des
Bundeslandes mit gut zwei Millionen Einwohnern am stärksten
betroffen. Seit Beginn der Pandemie hat die Stadt 631 Fälle
registriert, das ist etwa jeder fünfte Fall in Sachsen-Anhalt. In der
Hauptstadt Magdeburg waren es bis Freitag 449 Fälle.