Ministerpräsidentin Dreyer ruft zu Verzicht auf Urlaubsreisen auf

Mainz (dpa) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu
Dreyer hat Menschen aus Corona-Risikogebieten dazu aufgerufen, von
Urlaubsreisen abzusehen. «Je weniger Mobilität, umso besser», sagte
die SPD-Politikerin der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag). Das gelte
auch für Menschen aus anderen Gegenden. «Und wenn schon, dann lieber
allein im Wald laufen als nach einem Sportturnier zur Fete.»

Zudem wies Dreyer den Vorwurf zurück, die Länder hätten sich bei
ihrem Treffen nicht auf eine gemeinsame Linie in der Corona-Politik
festlegen können. «Alle halten sich an dieselben Zahlen», sagte die
SPD-Politikerin. Der Stufenplan mit Maßnahmen, die bei 35 sowie bei
50 Corona-Fällen pro 100 000 Einwohner einsetzten, müsse jetzt
«bundesweit ganz schnell, ganz konsequent» umgesetzt werden.

Bei dem Treffen am Mittwoch in Berlin hatten sich die Länder darauf
geeinigt, bei mehr als 35 Fällen pro 100 000 Einwohner in den
vergangenen sieben Tagen private Feiern auf maximal 15 Teilnehmer zu
begrenzen. Rheinland-Pfalz ging diesen Schritt, ebenso wie Hessen und
Nordrhein-Westfalen, nicht mit. Trotz steigender Neuinfektionen
bleibe die Landesregierung bei einer Empfehlung. «Das Prinzip der
Unverletzlichkeit der Wohnung ist ein sehr hohes Gut», sagte Dreyer
der Zeitung. Sie wolle nicht Ordnungsämter und Polizei zur Kontrolle
in Wohnungen schicken.