NRW führt in Corona-Hotspots Sperrstunde ab 23.00 Uhr ein

Angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen wird die Bremse
in den Ländern wieder angezogen. Auch NRW beschließt weitere
Einschränkungen.

Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen wird für die
Gastronomie in allen Kommunen mit hohen Corona-Neuinfektionszahlen
eine verpflichtende Sperrstunde zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr
eingeführt. Das hat das Landeskabinett am Freitag in Düsseldorf
beschlossen. Die Sperrstunde gilt in Kommunen mit 50 oder mehr
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb sieben Tagen, wie
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mitteilte.

In der Zeit müssten alle gastronomischen Betriebe schließen. Alkohol
dürfe dann auch an Tankstellen und Kiosken nicht mehr verkauft
werden, erklärte Laschet. Die Sperrstunde sollte noch am Freitag um
Mitternacht in Kraft treten. Düsseldorf und Köln hatten in dieser
Woche bereits Sperrstunden zwischen 1.00 und 6.00 Uhr morgens
eingeführt.

NRW setzt mit dem Kabinettsbeschluss landesweit eine
Bund-Länder-Einigung um, die die Ministerpräsidenten in dieser Woche
mit der Bundeskanzlerin erzielt hatten. Anlass für die neuen
Einschränkungen sind stark steigende Infektionszahlen.

Nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit wurden am Freitag in
NRW im Vergleich zum Vortag 2154 mehr Infizierte gemeldet. Aktuell
seien damit 14 400 Menschen in NRW nachweislich infiziert. Auch
Bielefeld und Bonn reihten sich inzwischen in die wachsende Kette der
Städte und Kreise in NRW ein, die die 50er-Warnstufe überschritten
haben.

Seit Beginn der Pandemie im März hat das Robert Koch-Institut in NRW
schon über 86 000 von bundesweit rund 349 000 bestätigten Infektionen

registriert. Die weitaus meisten Patienten gelten als genesen. Neben
zahlreichen Großstädten im Rheinland und in Westfalen gilt inzwischen
fast das gesamte Ruhrgebiet als Risikogebiet.