Gewerkschaften lehnen Arbeitgeberangebot für öffentlichen Dienst ab

Berlin (dpa) - Die Gewerkschaften haben das Angebot der Arbeitgeber
von Bund und Kommunen im öffentlichen Dienst umgehend als
unzureichend abgelehnt. Das erklärten die Verhandlungsführer von
Verdi und dbb Beamtenbund, Frank Werneke und Ulrich Silberbach, am
Freitag. «Die angebotenen Lohnsteigerungen sind geradezu respektlos»,
kritisierte Werneke. «Für kleinere und mittlere Einkommen bedarf es
eines deutlich höheren Mindestbetrags. Die Laufzeit ist eindeutig zu
lang.»

Die Arbeitgeber hatten in den Tarifverhandlungen für die rund 2,5
Millionen Beschäftigten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in
drei Jahresstufen angeboten. Wie Bundesinnenministerium und die
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am Freitag
mitteilten, sieht das Angebot eine Laufzeit von 36 Monaten vor. «Es
wird eine Erhöhung der Entgelte in drei Schritten angeboten, und zwar
zum 1. März 2021 um 1,0 Prozent, zum 1. März 2022 um weitere 1,0
Prozent und zum 1. März 2023 um weitere 1,5 Prozent. Der erste
Erhöhungsschritt wird mit einem Mindestbetrag von 30 Euro verbunden»,
heißt es in einer Mitteilung.

Die Gewerkschaften fordern ein Lohn- und Gehaltsplus für ein Jahr von
4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat für Erzieherinnen
und Erzieher, Busfahrer, Müllwerker, Rathausmitarbeiter und
zahlreiche andere Angestellte.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen den Arbeitgebern von Bund und
Kommunen sowie den Arbeitnehmervertretern ist am Donnerstag und
Freitag kommender Woche (22. und 23. Oktober) angesetzt.