Volle Straßen und Plätze - Senatorin für Ausweitung der Maskenpflicht

Berlin (dpa/bb) - Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat sich
nach den Bund-Länder-Beschlüssen für eine Ausweitung der
Maskenpflicht auf bestimmte Orte im öffentlichen Raum ausgesprochen.
«Es gibt Plätze und Straßen in Berlin, wo wir wissen, dass es einfach

eng wird», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

An solchen Stellen mache das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch im
Freien Sinn: «Unser Grundprinzip bei allen Maßnahmen ist ja, dass
dort, wo Abstand halten nicht möglich ist, die Maske eingesetzt
werden muss.» Sie begrüße es, dass es sich um eine differenzierte,
also zeitlich und örtlich begrenzte Maßnahme handle - das sei weniger
hart als in manchen anderen Ländern, wo eine Mund-Nase-Bedeckung
generell im Freien getragen werden müsse.

Kalayci kündigte an, die Maßnahme bei der Senatssitzung am kommenden
Dienstag vorzuschlagen. Eine Liste mit Orten, die für eine
Maskenpflicht in Frage kommen, könne man im Fall eines Beschlusses
mit den Bezirken erstellen. Die Senatorin nannte als Beispiel etwa
die Schloßstraße in Steglitz, wo sich ältere Menschen und Familien
drängten. Eine Maskenpflicht gilt in Berlin unter anderem schon in
Bussen und Bahnen, beim Einkaufen sowie in Büros - ausgenommen am
eigenen Schreibtisch.

Die Entwicklung der Pandemie wertete Kalayci als «sehr, sehr
dynamisch». «Wir sind jetzt in einer kritischen Phase, wo wir
tatsächlich nicht wissen, wie die Maßnahmen, die wir zuletzt
getroffen haben, wirken», sagte sie. Da sich Erfolge erst mit
Verzögerung von rund 14 Tagen in den Fallzahlen niederschlagen
könnten, werde mit besonderem Interesse auf die gemeldeten
Neuinfektionen ab dem nächsten und übernächsten Wochenende geblickt,

schilderte die Senatorin.

Laut den Bund-Länder-Beschlüssen vom Mittwoch soll bei steigenden
Infektionszahlen und spätestens ab 35 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen sieben Tagen eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum
überall dort gelten, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen.
In Berlin lag der Wert mit Stand Donnerstag bei 78,3.