Söder: Beherbergungsverbot wird Stück für Stück auslaufen

Berlin/München (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder geht
nun auch auf Distanz zu dem bundesweit umstrittenen
Beherbergungsverbot für Urlauber aus Corona-Hotspots. Die
Einschränkungen für Reisende aus Gegenden mit besonders hohen
Infektionszahlen seien im Kampf gegen die Seuche «in der Tat nicht
das Wichtige. Das wird jetzt auch Stück für Stück auslaufen», sagte

der CSU-Chef am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung «Markus Lanz». Das
liege auch daran, dass Gerichte die Verbote teilweise kassieren.
Söder sagte mit Blick auf Bayern: «Auch bei uns wird das so sein,
dass wir das Stück für Stück auslaufen lassen» - Voraussetzung sei

aber, dass die Menschen sich an die neuen, strengeren
Kontaktbeschränkungen hielten.

Am Donnerstag hatte die bayerische Regierung beschlossen, dass das
Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots bis auf Weiteres
in Kraft bleiben soll. Es solle aber bis nach den Herbstferien
regelmäßig überprüft werden. Bisher dürften Touristen aus Gegende
n
mit besonders hohen Corona-Zahlen nur in ein Hotel, wenn sie einen
negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden
ist.

Das Beherbergungsverbot war bei den Beratungen der
Ministerpräsidenten im Kanzleramt am Mittwoch am umstrittensten,
Länder wie Nordrhein-Westfalen und Thüringen setzen es gar nicht um.
Bund und Länder fanden denn auch keine Einigung und vertagten das
Thema erst einmal bis zum 8. November. Am Donnerstag kippten Gerichte
in Baden-Württemberg und Niedersachsen die jeweiligen
Verbote. Sachsen und das Saarland strichen die Regel. Dagegen lehnte
das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht am späten
Donnerstagabend einen Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot in dem
Bundesland ab.