Trump trotz Zunahme der Neuinfektionen gegen neue Corona-Auflagen

Washington (dpa) - Trotz zunehmender Corona-Neuinfektionen hat
US-Präsident Donald Trump die Verhängung neuer Ausgangsbeschränkungen

zur Eindämmung der Pandemie abgelehnt. «Wir werden keine neuen
Lockdowns mehr machen», sagte Trump am Donnerstag in einem
telefonischen Interview mit dem TV-Sender Fox Business. Die Lage in
den USA sei gut, sagte Trump. Als es im Sommer in Florida und Arizona
eine starke Zunahme der Infektionen gegeben habe, hätten die
Bundesstaaten die Situation unter Kontrolle gebracht, sagte er.

Trump hat die erneute Stilllegung weiter Teile des öffentlichen
Lebens, das Verhängen eines sogenannten Lockdowns, bereits häufig
abgelehnt. In dem Interview wiederholte er auch seine Ansicht, wonach
solche strengen Auflagen zu mehr Problemen führten, als sie lösten -
darunter Selbstmorde und Gewalt. «Das Heilmittel darf nicht schlimmer
sein als das Problem selbst», sagte er. Der Republikaner Trump griff
auch erneut demokratische Gouverneure an, die sich für strengere
Regeln einsetzten. Die Gouverneurin des Bundesstaats Michigan,
Gretchen Whitmer, beschimpfte er dabei als «Diktatorin».

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA stieg mit fast
60 000 an einem Tag auf den höchsten Stand seit Anfang August. Am
Mittwoch wurden rund 59 500 Menschen positiv getestet, wie aus Daten
der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. Die Zahl der
Todesfälle blieb demnach relativ stabil bei 985.

Insgesamt wurden in den USA der Universität zufolge seit Beginn der
Pandemie 7,9 Millionen Infektionen gezählt, rund 217 000 Menschen
starben. Experten gehen zugleich von einer hohen Dunkelziffer an
Corona-Infektionen aus. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.