Regierung ruft Finnen zum Arbeiten im Homeoffice auf

Helsinki (dpa) - Finnland verzeichnet im europäischen Vergleich
relativ niedrige Infektionszahlen, doch auch im hohen Norden steigen
die Corona-Werte an. Die Regierung in Helsinki legt ihren Bürger
deshalb nun ausdrücklich ans Herz, zur Eindämmung des Coronavirus so
weit wie möglich ins Homeoffice auszuweichen oder anderweitig dem
Büro fernzubleiben. Die Empfehlung zur Distanzarbeit richtet sich an
Arbeitnehmer im ganzen Land und sowohl an den öffentlichen als auch
den privaten Sektor, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Sie
gilt vorläufig bis zum Jahresende. Abgesegnet werden soll das Ganze
formell auf einer Kabinettssitzung in der kommenden Woche.

Die finnische Regierung kann Empfehlungen wie diese aussprechen, die
dann aber von den einzelnen Regionen und Kommunen umgesetzt werden
müssen. Letztlich sollen mit diesen Maßnahmen größere Beschränkun
gen
wie während der ersten Corona-Hochphase im Frühjahr verhindert
werden.

Die Schulen sollen weiter offengehalten werden, sagte
Bildungsministerin Li Andersson nach Angaben des Rundfunksenders Yle
auf einer Pressekonferenz in Helsinki. Mit den entsprechenden
Empfehlungen gebe man jedoch die Möglichkeit, auf andere Angebote wie
Distanzunterricht auszuweichen.

Finnland mit seinem rund 5,5 Millionen Einwohnern hat nach Angaben
des Gesundheitsinstituts THL bislang knapp 13 000 Infektionen mit dem
Coronavirus registriert. 350 Menschen sind im Zusammenhang mit einer
Erkrankung gestorben. Mit etwa 50 Infektionsfällen pro 100 000
Einwohner in den vergangenen 14 Tagen steht Finnland europaweit
relativ gut da und derzeit etwas besser als Deutschland.