Anwältin: Familie aus NRW fährt nach Gerichtserfolg in Urlaub

Düsseldorf/Stuttgart (dpa) - Eine Familie, die per Eilantrag vor dem
Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg das dortige
Beherbergungsverbot gekippt hat, tritt nun ihren Urlaub im Kreis
Ravensburg an. Das sagte die Anwältin der Familie, Elisabeth Rahe,
der Deutschen Presse-Agentur. Die Familie sei bei dem Urlaub in einer
Ferienwohnung unter sich und in keinem Hotel, betonte die Anwältin.

Die Antragsteller hatten laut Gericht für die Zeit vom 16. Oktober
2020 bis zum 23. Oktober 2020 einen Urlaub im Kreis Ravensburg
gebucht. Am 10. Oktober 2020 wurde im Kreis Recklinghausen, in dem
die Familie wohnt, der Neuinfektions-Wert von 50 überschritten. Damit
gilt der Kreis seitdem als Risikogebiet.

Die Urlauber aus NRW argumentierten gegenüber dem Gericht unter
anderem, die Vorlage eines negativen Corona-Tests diskriminiere Gäste
aus Regionen mit schlechten Testkapazitäten und Familien. Sie hätten
es nicht geschafft, ein Testergebnis innerhalb von weniger als 72
Stunden zu erlangen - wobei es nur 48 Stunden alt sein darf.
Weiterhin müsse der Test privat bezahlt werden und belaste die
Antragsteller mit ihren drei Kindern erheblich.