Sachsen hebt Beherbergungsverbot auf - Strengere Corona-Regeln

Dresden (dpa) - Sachsen hebt das Beherbergungsverbot für Menschen aus
Corona-Risikogebieten auf. Das kündigte die Regierung am Donnerstag
nach einem Gespräch mit Landräten und Bürgermeistern aus dem
Freistaat an. Die Regelung soll ab Samstag gelten. «Wir werden also
in den Herbstferien kein solches Verbot mehr haben», sagte
Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Zugleich appellierte sie, sich
an die Regeln zu halten.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte schon am
Mittwoch vor dem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und
den Länderchefs in Berlin gesagt, dass er das Verbot nicht für
angemessen hält. In Sachsen galt es seit Juni. Es sei nicht
verhältnismäßig, da «werden Menschen getroffen, die nichts mit
Krankheit zu tun haben», sagte er am Donnerstag.

Zugleich zeigte sich Kretschmer besorgt über den erheblichen Anstieg
der Infektionen. «Deswegen ist es richtig, dass wir uns gemeinsam auf
den Weg machen, diese Entwicklung zu brechen.» Kretschmer verwies auf
Tschechien, wo das Gesundheitssystem kurz vor dem Kollaps sei. Das
dürfe hier nicht passieren. Das Vorgehen müsse aber sachgerecht,
vernünftig und entschlossen sein.

Zugleich kündigte Kretschmer schärfere Regeln an, die in einem
Stufenplan eingeführt werden sollen. Die erste Stufe greift demnach
bei 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. In
der Gastronomie ist eine Sperrstunde um 23.00 Uhr vorgesehen. Bei 50
Neuinfektionen gilt ab 22.00 Uhr ein Verkaufsverbot. Private Feiern
sollen begrenzt werden. Eine Maskenpflicht an Schulen soll es im
Klassenraum nicht geben. Allerdings will man sich in den kommenden
Tagen darauf verständigen, wo künftig eine Maske zu tragen ist, etwa
bei Behördengängen und an Bushaltestellen.