Hoffmeister-Kraut will Beherbergungsverbot komplett aussetzen

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole
Hoffmeister-Kraut (CDU) will sich dafür einsetzen, das
Beherbergungsverbot im Südwesten komplett auszusetzen. «Gerade für
unsere Unternehmen ist Planungssicherheit entscheidend. Wir brauchen
eine bundeseinheitliche Lösung», sagte sie der «Stuttgarter Zeitung
»
und den «Stuttgarter Nachrichten» (Donnerstag) nach dem Treffen der
Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Die meisten Bundesländer hatten am vergangenen Mittwoch beschlossen,
dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei
Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen,
wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test
vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr
als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Daran gab es massive Kritik. Bund und Länder fanden auch im
Kanzleramt an diesem Mittwoch keine Einigung und vertagten das Thema
erst einmal bis zum 8. November. Bis dahin soll diese Maßnahme auf
ihre Wirksamkeit überprüft werden.

«Nach meiner Auffassung ist das Beherbergungsverbot gerade im
touristischen Bereich nicht rechtssicher umsetzbar und aus Gründen
des Infektionsschutzes nicht sinnvoll», sagte die CDU-Politikerin
weiter. Solange es keine bundeseinheitliche Linie gebe, «setze ich
mich dafür ein, das Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg komplett
auszusetzen».