JU-Chef Kuban: Junge Generation ist dreifacher Krisen-Verlierer

Berlin (dpa) - Die Jugend ist nach Einschätzung vom Vorsitzenden der
Jungen Union, Tilman Kuban, ein großer Verlierer der Corona-Pandemie
und muss daher gefördert werden. «Die junge Generation wird immer
mehr zum doppelten, wenn nicht sogar zum dreifachen Verlierer der
Pandemie - im Bereich der Bildung, des Arbeitsmarkts und der
Rekordschulden», sagte Kuban der «Rheinischen Post» (Donnerstag). Er

sprach sich für einen Berufsstarterbonus und eine konsequente
Umsetzung des Digitalpakts Schule aus.

Die Junge Union wolle außerdem die Weiterbildungskultur stärker
vereinheitlichen - mit bundesweit einheitlichen Zertifikaten und
Abschlüssen in der beruflichen Weiterbildung. «Denn nur, wenn es
einheitliche Standards gibt, wissen Arbeitgeber
Weiterbildungsmaßnahmen auch richtig einzuordnen und Arbeitnehmer
werden für ihren Einsatz eher finanziell belohnt», sagte Kuban.

Zuletzt hatte es an die Adresse der Jugend auch Vorwürfe gegeben,
durch ihr Verhalten die Verbreitung der Pandemie gefährlich zu
beschleunigen. Experten warnten allerdings, einen Keil zwischen Alt
und Jung zu treiben, vielmehr gehe es um die Differenzierung zwischen
Vernünftigen und Unvernünftigen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch nach Beratungen
mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in
der Corona-Krise auch an junge Menschen appelliert, sich
einzuschränken. «Gerade die Jugend ist es, an die wir jetzt auch
appellieren müssen, lieber heute auf 'n paar Feten und Feiern und
Partys zu verzichten, um morgen und übermorgen gut leben zu können.»