Katalonien und Melilla verfügen Schließung von Bars und Restaurants

Barcelona (dpa) - Zur Eindämmung wieder stark steigender
Corona-Infektionen haben die spanische Region Katalonien mit der
Touristenmetropole Barcelona und die Nordafrika-Exklave Melilla die
Schließung aller Bars und Restaurants angeordnet. Die Anweisungen
gelten zunächst für 15 Tage und treten in Katalonien am Freitag und
in Melilla am Sonntag in Kraft. Die Behörden Kataloniens hätten damit
auf einen starken Anstieg der Corona-Zahlen seit etwa eineinhalb
Wochen reagiert, sagte die regionale Gesundheitsministerin Alba
Vergés am Mittwoch.

Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Gesundheitsministeriums in
Madrid wurden binnen der vergangenen sieben Tage in Katalonien 10 361
Neuinfektionen registriert. In den Wochen zuvor waren es jeweils etwa
7000. Gerechnet auf 100 000 Einwohner lag der Wert der Neuinfektionen
binnen sieben Tagen bei etwa 135. In Melilla mit nur rund 88 500
Einwohnern sind es sogar fast 300. Im Vergleich: In Deutschland
beträgt dieser Wert trotz der wieder gestiegenen Zahlen rund 30. Die
meisten Corona-Fälle gibt es weiterhin in Madrid, das teilweise
abgeriegelt ist.

Der geschäftsführende katalanische Regionalpräsident Pere Aragonès

rief die rund 7,6 Millionen Einwohner der im Nordosten Spaniens
gelegenen wirtschaftsstarken Region zudem auf, ihre Wohnung möglichst
nur noch aus dringendem Grund zu verlassen und soziale Kontakte
einzuschränken. «Familienbesuche können auch ein wenig warten, wenn
wir umfassende Ausgangsbeschränkungen vermeiden wollen», sagte
Aragonès.

Zugleich ordnete die Regionalregierung weitere Einschränkungen des
öffentlichen Lebens an. Einkaufszentren und größere Supermärkte
müssen die Zahl der Kunden auf 30 Prozent ihrer normalen Kapazität
beschränken. Für Fitnesszentren, Kinos und Theater gelte eine
Beschränkung auf 50 Prozent. Spielplätze müssten ab 20.00 Uhr
geschlossen werden. Zuvor war schon dringend angeraten worden, wo
immer möglich zur Arbeit von Zuhause aus zurückzukehren.