DGB ruft Unternehmen zu mehr Homeoffice wegen Corona-Infektionen auf

Hannover (dpa/lni) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die
Unternehmen in Niedersachsen angesichts der wieder steigenden Zahl
von nachgewiesenen Corona-Infektionen zu mehr Homeoffice aufgerufen.
«Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren, aber gleichzeitig auch die
steigenden Neuinfektionen in den Griff zu bekommen, um einen Lockdown
zu verhindern», sagte der DGB-Landesvorsitzende Mehrdad Payandeh am
Mittwoch in Hannover. Er begrüßte den Appell von
Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) vom Vortag, wieder
verstärkt zu Hause zu arbeiten.

«Homeoffice hat sich als Instrument im Frühjahr bewährt, Unternehmen

sollten es bewusst und proaktiv zur Vermeidung von Corona-Infektionen
einsetzen», sagte der DGB-Chef. «Es schützt die Gesundheit aller,
wenn in Betrieben, aber auch in Bussen und Bahnen weniger Menschen
unterwegs sind. Wir alle müssen die Corona-Pandemie ernst nehmen.»
Gleichzeitig forderte Payandeh die Politik auf, ein Recht auf
Homeoffice gesetzlich zu verankern und vor allem den Arbeits- und
Gesundheitsschutz sicherzustellen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte bereits eine
gesetzliche Regelung für einen Anspruch auf mobiles Arbeiten
konzipiert, der Entwurf war vom Bundeskanzleramt aber angesichts von
Kritik zunächst gestoppt worden. Heils Plan sieht einen gesetzlichen
Anspruch auf mobiles Arbeiten vor. Beschäftigte sollen bei einer
Fünf-Tage-Woche demnach 24 Tage im Jahr mobil oder im Homeoffice
arbeiten dürfen. Voraussetzung soll sein, dass sich die Tätigkeit
dafür eignet und keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen.