Experten erforschen Krebspatienten-Versorgung bei Pandemie

Dresden/Bochum (dpa/lnw) - Zusammen mit Kollegen in Bochum und Halle
(Sachsen-Anhalt) untersuchen Medizinwissenschaftler der TU Dresden
die Folgen der Corona-Pandemie für Krebspatienten. Der
Forschungsverbund CancerCOVID wird vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung mit 400 000 Euro gefördert, wie die Medizinische
Fakultät der TU Dresden am Mittwoch mitteilte. Die auf anderthalb
Jahre angelegte Studie soll Erkenntnisse zu den medizinischen,
psychischen und sozialen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf
Tumorpatienten und deren Angehörige ermitteln. Zudem soll sie
Empfehlungen zur Prioritätensetzung der Krebsversorgung in künftigen
Pandemien geben.

CancerCOVID wird vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg koordiniert. Neben dem
Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der Dresdner
Hochschulmedizin ist die Abteilung für Hämatologie, Onkologie und
Palliativmedizin an der Ruhr-Universität Bochum beteiligt.

Die Dresdner Forscher werten anonymisierte Daten zur Versorgung von
Patienten im März und April 2020 aus und diskutieren die Ergebnisse
mit Onkologen, Vertretern aus dem Gesundheitswesen und der Politik
bezüglich der Konsequenzen für die Zukunft. Davon sollen
Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um in Ausnahmesituationen
dieser Art «die akute, aber auch psychosoziale Versorgung von
Krebspatientinnen und Patienten zu gewährleisten».